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Ballaststoffe – Alles andere als Ballast

Weil sie vom menschlichen Organismus nicht verdaut werden können, bekamen sie den Namen "Ballaststoffe". Doch mittlerweile kennt man ihre zahlreichen positiven Wirkungen – und von überflüssigem Ballast kann schon lange keine Rede mehr sein.


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Dr. Sabine Wolf

Diplom-Ökotrophologin (Ernährungs­wissenschaftlerin)
6. Januar 2014
Bild: (c) stockbroker / clipdealer.com

Ballaststoffe haben viel zu bieten

So paradox es klingt: Gerade weil Ballaststoffe von unserem Körper nicht verwertet werden können und nahezu unverändert in den Darm gelangen, sind sie ein wichtiger Bestandteil unserer Ernährung. Denn Ballaststoffe haben die Eigenschaft, viel Wasser zu binden und aufzuquellen. Das Volumen des Darminhalts wird dadurch vergrößert, wodurch die natürliche Darmbewegung angeregt wird. So beugen sie Verstopfung vor und senken das Risiko für Darmerkrankungen (z. B. Dickdarmkrebs, Hämorriden, Divertikulose).

Besonders günstig für Abnehmwillige: Ballaststoffe sorgen für eine schnelle und lange anhaltende Sättigung – der Hunger kann warten!

Ein Vorteil der Ballaststoffe ist auch ihre günstige Wirkung auf den Cholesterinspiegel: Im Dickdarm werden Gallensäuren von den Ballaststoffen "gebunden". Da Cholesterin der Ausgangsstoff für Gallensäuren ist, wird zur Bildung neuer Gallensäuren Cholesterin verbraucht, was zu einer Senkung des Cholesterinspiegels führt.

 

Was weniger erwünscht ist ...

Eine unerwünschte Wirkung können Blähungen sein. Tipp: Führen Sie eine ballaststoffreiche Ernährung langsam ein, damit sich Ihr Körper umstellen kann; so können Sie Blähungen einfach vermeiden.

Außerdem werden durch Ballaststoffe einige Mineralstoffe "gebunden", so dass sie schlechter vom Körper verwertet werden können. Allerdings enthalten ballaststoffreiche Lebensmittel häufig besonders viele Mineralstoffe, so dass dieser Nachteil meist mehr als ausgeglichen wird.

 

Bedarf an Ballaststoffen

Wegen der vielen gesundheitlichen Effekte empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung eine tägliche Aufnahme von mindestens 30 Gramm. Hier sehen Sie, wie viel Sie von einem bestimmten Lebensmittel essen müssen, um 30 Gramm zu erreichen:

LebensmittelMenge (g),
in der 30 g Ballaststoffe enthalten sind
Gehalt an Energie (kcal)
Weizenkleie66113
Leinsamen86372
Linsen280865
Roggenmehl Typ 11503291090
Roggenvollkornbrot370714
Müsli-Riegel7022630
Grünkohl714264
Weizenmehl Typ 10505431840
Weizenmehl Typ 4058352860
Karotten920276
Birne1085564

Weizenkleie besteht zu fast 50 Prozent aus Ballaststoffen:
In nur 66 Gramm Weizenkleie sind bereits 30 Gramm Ballaststoffe enthalten.

 

Ballaststoffe in der Praxis

Betrachtet man einzelne Lebensmittel, so scheint die Menge von 30 Gramm unerreichbar. In der Praxis sieht es aber schon besser aus: Denn zahlreiche Lebensmittel enthalten Ballaststoffe. Achten Sie auf eine abwechslungsreiche Ernährung mit möglichst vielen Vollkornprodukten, Mehl mit hoher Typisierung (über 1000 oder Vollkornmehl), Gemüse und Obst – dann sind 30 Gramm erreichbar.

 




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