So paradox es klingt: Gerade weil Ballaststoffe von unserem Körper nicht verwertet werden können und nahezu unverändert in den Darm gelangen, sind sie ein wichtiger Bestandteil unserer Ernährung. Denn Ballaststoffe haben die Eigenschaft, viel Wasser zu binden und aufzuquellen. Das Volumen des Darminhalts wird dadurch vergrößert, wodurch die natürliche Darmbewegung angeregt wird. So beugen sie Verstopfung vor und senken das Risiko für Darmerkrankungen (z. B. Dickdarmkrebs, Hämorriden, Divertikulose).
Besonders günstig für Abnehmwillige: Ballaststoffe sorgen für eine schnelle und lange anhaltende Sättigung – der Hunger kann warten!
Ein Vorteil der Ballaststoffe ist auch ihre günstige Wirkung auf den Cholesterinspiegel: Im Dickdarm werden Gallensäuren von den Ballaststoffen "gebunden". Da Cholesterin der Ausgangsstoff für Gallensäuren ist, wird zur Bildung neuer Gallensäuren Cholesterin verbraucht, was zu einer Senkung des Cholesterinspiegels führt.
Eine unerwünschte Wirkung können Blähungen sein. Tipp: Führen Sie eine ballaststoffreiche Ernährung langsam ein, damit sich Ihr Körper umstellen kann; so können Sie Blähungen einfach vermeiden.
Außerdem werden durch Ballaststoffe einige Mineralstoffe "gebunden", so dass sie schlechter vom Körper verwertet werden können. Allerdings enthalten ballaststoffreiche Lebensmittel häufig besonders viele Mineralstoffe, so dass dieser Nachteil meist mehr als ausgeglichen wird.
Wegen der vielen gesundheitlichen Effekte empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung eine tägliche Aufnahme von mindestens 30 Gramm. Hier sehen Sie, wie viel Sie von einem bestimmten Lebensmittel essen müssen, um 30 Gramm zu erreichen:
Weizenkleie besteht zu fast 50 Prozent aus Ballaststoffen:In nur 66 Gramm Weizenkleie sind bereits 30 Gramm Ballaststoffe enthalten.
Betrachtet man einzelne Lebensmittel, so scheint die Menge von 30 Gramm unerreichbar. In der Praxis sieht es aber schon besser aus: Denn zahlreiche Lebensmittel enthalten Ballaststoffe. Achten Sie auf eine abwechslungsreiche Ernährung mit möglichst vielen Vollkornprodukten, Mehl mit hoher Typisierung (über 1000 oder Vollkornmehl), Gemüse und Obst – dann sind 30 Gramm erreichbar.