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Während die Menschen in den Tälern von Ackerbau und Viehzucht leben und die Städter Handwerk und Handel betreiben, herrscht in den höheren Lagen Tibets noch immer das Nomadenleben. Den Sommer verbringen die Nomaden in den Bergen, wo sie Yaks, Ziegen und Schafe weiden lassen. Im Winter ziehen sie in die tieferen Regionen, um Fleisch, Salz und Schafswolle gegen Getreide einzutauschen.
Da Tibet mit einer durchschnittlichen Höhe von 4.000 Metern über dem Meeresspiegel im höchsten Bergland der Erde liegt, gibt es im Sommer starke Temperaturschwankungen von 30 bis zu 50 Grad Unterschied. Im Winter ist Dauerfrost angesagt.
Die Tibeter haben aus diesem Grund einen hohen Kalorienbedarf und müssen sich äußerst fetthaltig ernähren. Die traditionelle Küche ist daher deftig, fleischbetont und leicht scharf.
So sehen die einfachen Mahlzeiten im Tagesverlauf aus: Den Tag beginnt man in der Regel mit einem Brei aus gerösteter Gerste (Tsampa). Mittags werden handgeformte Teigtaschen (Momos) serviert. Sie erinnern an italienische Ravioli und werden mit Fleisch, Gemüse und Kräutern gefüllt. Fleisch- oder Gemüsecurries mit Nudeln, Reis, Hirse oder Erbsen bereichern den Speisezettel. Abends gibt es eine kräftige Suppe. Zum Trinken steht den ganzen Tag über ein Kessel mit Buttertee bereit.
Gegessen wird in der Küche. In dem vom Buddhismus geprägten Land wird traditionell vor jeder Mahlzeit ein Tischgebet gesprochen. Jeder sitzt mit einem Sitzkissen auf dem Boden und bekommt seine Speise auf einem eigenen kleinen Tischchen serviert. Momos und Tsampa werden mit den Fingern gegessen, für andere Speisen kommen Löffel oder Stäbchen zum Einsatz.