Tibet ist die höchstgelegene Region der Welt und auch deshalb vor allem durch einheimische Produkte geprägt. Das dominierende Getreide ist die Gerste, da sie den rauen klimatischen Bedingungen am besten standhält. Seltener kommen Weizen oder Reis vor. Die Gerstenkörner werden in Tibet über dem Feuer geröstet, wodurch sie eine feine nussige Note erhalten. Anschließend werden sie zu einem feinen Mehl vermahlen, das Tsampa genannt wird. Es ist das Lebensmittel des Landes.
Tsampa wird mit Flüssigkeit angerührt und als Brei gegessen oder zu festeren Kugeln geformt. Dafür wird das Nationalgetränk des Landes verwendet, der Buttertee. Er enthält Salz und Butter und liefert somit neben der Flüssigkeit auch Mineralstoffe, Eiweiß und Fett. Dieses Menü ist daher sehr nahrhaft. Da die Gerste vor der Vermahlung geröstet wird, muss der Teig nicht nochmals ausgebacken werden.
Tsampa kann sehr vielfältig zubereitet werden und passt zu vielen Mahlzeiten. Im Müsli z. B. harmoniert der nussige Geschmack des Gerstenmehls wunderbar mit anderen Cerealien und Früchten und verleiht dem Gericht gleichzeitig eine sämige Konsistenz.
Typisch tibetisch sind die Marpag-Kugeln: Dafür wird Tsampa mit Tee, etwas Milch und Salz vermengt und zu festen Kugeln geformt. Diese werden zusammen mit einer würzigen Sauce, Dörrfleisch und Gemüse gegessen. Marpag-Kugeln können statt mit Salz auch mit Zucker zubereitet werden, dann sind sie ähnlich der uns bekannten Energiebällchen. Zusätzlich mit Rosinen und Sonnenblumenkernen vermengt, sind sie eine ideale Zwischenmahlzeit auch für unterwegs.
Nun entwickelt sich Tsampa auch hierzulande zu einem Trend. Es ist in Reformhäusern und Bio-Supermärkten erhältlich, meist in Paketen zu 250 Gramm.
