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Gorgonzola ist ein ziemlich alter Käse, schreibt der Consorzio per la Tutela del Formaggio Gorgonzola (Konsortium zum Schutz des Gorgonzolakäses) auf seiner Website. Der Consorzio nennt zwei verschiedene, mögliche Ursprungsorte für Gorgonzola, einmal den gleichnamigen Ort vor den Toren Mailands. Hier soll der exquisite Edelschimmelkäse bereits im Jahr 879 hergestellt worden sein.
Als alternativer Geburtsort kommt laut dem Consorzio Valsassina in Frage, ein Alpental in der Lombardei, in dem natürliche Höhlen mit einer konstanten Temperatur von sechs bis zwölf Grad Celsius den Käse perfekt reifen lassen. Wem gebührt tatsächlich die Ehre? Beide Varianten hören sich plausibel an. Fakt ist jedenfalls: Der pikante Käse erfreut die Genießer bereits seit dem Mittelalter.
Im Jahr 1996 bekam Gorgonzola die EU-Anerkennung als herkunftsgeschütztes Produkt und darf sich seither mit dem Prädikat "DOP – Denominazione di Origine Protetta" schmücken. Das Siegel dürfen nur Betriebe verwenden, die ihre Produkte nach festgeschriebenen Produktionsverfahren in bestimmten italienischen Zonen im Piemont und in der Lombardei herstellen. Über die Ursprünglichkeit des beliebten Weichkäses wacht der Consorzio per la Tutela del Formaggio Gorgonzola, dem sich etwa 40 Betriebe angeschlossen haben.
Wie alle Blauschimmelkäse wird auch Gorgonzola mit speziellen Pilzkulturen versetzt. Damit sich der Schimmel nicht nur an der Oberfläche bildet, werden in die Laibe lange Nadeln hineingestochen, um Luft ins Innere treten zu lassen. In der Fachsprache heißt dieser Vorgang "Pikieren".
Gorgonzola dolce mit einer Reifezeit von wenigstens 50 Tagen präsentiert sich cremig und weich und weist einen charakteristisch würzig-pikanten Geschmack mit leicht süßlicher Note auf. Gorgonzola piccante reift mindestens 80 Tage, ist von festerer, etwas krümeliger Konsistenz und sehr viel kräftiger im Geschmack.
Hundert Gramm liefern im Schnitt 330 kcal, 27 g Fett, 19 g Eiweiß, 420 mg Calcium und 120 mg Magnesium, dazu die Vitamine A, B1, B2, B6 und B12. Mittelalterliche Heiler verordneten den Käse bei zahlreichen Störungen im Magen-Darm-Trakt.