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Milch im Fokus

Immer wieder kratzen Negativschlagzeilen am strahlend weißen Image der Milch. So soll sie angeblich dem Körper Calcium rauben. Umgekehrt wird behauptet, eine Ernährung ohne Milch führt zwangsläufig zu brüchigen Knochen. Doch was ist davon zu halten?


Irmingard Dexheimer

Diplom-Ökotrophologin (Ernährungs­wissenschaftlerin)
28. Dezember 2021
Bild: (c) Tim Reckmann / pixelio.de

Ist Milch ein Calciumräuber?

Ganz klar, nein. Milchgegner vertreten dabei diese beiden Thesen:

Erstens: Milch und Milchprodukte entziehen dem Körper mehr Calcium als sie ihm zuführen.

  • Nein, die Bilanz bleibt stets positiv. Milcheiweiß enthält schwefelhaltige Aminosäuren. Der Körper benötigt zum Neutralisieren dieser Milchbestandteile Calcium – doch Milch und Milchprodukte liefern deutlich mehr Calcium als dazu notwendig.

Zweitens: Das Calcium der Milch sei für den Menschen nicht verwertbar.

  • Fakt: Kuhmilch und Milchprodukte kommen auf eine Bioverfügbarkeit von 14 bis 45 Prozent. Demnach ist das Calcium der Milch für den menschlichen Körper sehr gut verfügbar. Milch enthält keine Bestandteile, die die Aufnahme hemmen, wie etwa Oxalsäure in Spinat und Rhabarber oder Phytinsäure in Nüssen und Hülsenfrüchten. Stattdessen punktet der Weißmacher mit Milchzucker, Milchsäure und Vitamin D, die die Bioverfügbarkeit erhöhen.

 

Trägt Milch zu Übergewicht bei?

Nein, für Übergewicht gibt es immer sehr viele Ursachen. Allerdings ist Milch relativ energie- also kalorienreich. Sie eignet sich daher nicht als Durstlöscher oder Getränkeersatz. Erwachsenen empfiehlt die DGE täglich 200 bis 250 Gramm Milch bzw. Joghurt und zwei Scheiben (50 bis 60 Gramm) Käse, bevorzugt als fettarme Varianten.

 

Führt eine Kost ohne Milch zu Osteoporose?

Nicht zwangsläufig. Auch calciumreiche Mineralwässer, entsprechend angereicherte Sojadrinks sowie Gemüse wie Grünkohl, Chinakohl oder Rucola überzeugen mit hohem Calciumgehalt und guter Bioverfügbarkeit. Nüsse wie Mandeln, Haselnüsse, Erdnüsse oder Cashewkerne können die Calcium-Versorgung ergänzen.

Wer sich vegan ernährt, sollte seinen Speiseplan sehr gut planen, um eine ausreichende Zufuhr an Calcium auch ohne Milch sicher zu stellen. Für Schwangere, Stillende, Säuglinge und Kinder ist eine ausschließlich vegane Kost nicht empfehlenswert, da eine ausreichende Nährstoffversorgung an Calcium, aber auch anderen Nährstoffen wie Vitamin B 12, nur schwierig zu gewährleisten ist.

Warum Osteoporose in Ländern mit hohem Milchkonsum so häufig auftritt, ist noch unklar. Viele Faktoren fördern den Knochenabbau, z. B. mangelnde Bewegung, zu wenig Sonne und damit eine zu geringe Vitamin-D-Bildung, Tabak- und Alkoholkonsum sowie steigendes Alter. Auch zu viel Kochsalz und sehr eiweißreiches Essen wirken sich negativ aus. Diese Lifestyle-Komponenten spielen eine größere Rolle als genetische Veranlagung.




Bildquellen von oben nach unten: (c) Tim Reckmann / pixelio.de, (c) tobi / clipdealer.com, (c) volff / clipdealer.com, (c) Thommy Weiss / pixelio.de, (c) tashka2000 / clipdealer.com, (c) yuliang11 / clipdealer.com, (c) Testbild / clipdealer.com, (c) kozzi / clipdealer.com, (c) convisum / clipdealer.com