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Blaue Kartoffeln sind heutzutage selten. Dabei waren blaue Kartoffeln bis in das 19. Jahrhundert in ganz Europa recht weit verbreitet. Mit dem Anbau ertragreicher und widerstandsfähiger Sorten geriet die "blaue Kartoffel" immer mehr in den Hintergrund. Momentan wird sie nur noch von wenigen europäischen Feinschmeckern sowie in ihren Ursprungsregionen Peru und Bolivien angebaut.
Seit 2004 ist es Landwirten gelungen, die blaue Kartoffel auch in Deutschland zu kultivieren. Daher können Verbraucher die farbprächtigen Knollen im ausgewählten Handel erwerben.
Es gibt über 100 verschiedene Sorten, wobei die bekannteste blaue Kartoffelsorte die französische Züchtung "Vitelotte" ist. Sie wird auch Negrèsse, Truffe de Chine, blaue französische Trüffelkartoffel oder einfach Blaue Kartoffel genannt. Sie schmeckt fein nussig und ähnelt geschmacklich der bei uns bekannten Esskastanie. Vitelottes sind nicht sehr ertragreich und werden ausschließlich von Hand geerntet, was sich im Kaufpreis niederschlägt. Die Knollen werden etwa 10 cm lang. Die blauen Trüffelkartoffeln sind festkochend.
Ein regelmäßiger Verzehr von blauen Kartoffeln senkt den Blutdruck und hilft, Übergewicht zu reduzieren. Das fanden Forscher der Universität Scranton im US-Bundesstaat Pennsylvania im Rahmen einer Studienarbeit heraus. Verantwortlich für diesen Effekt sind die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe, sogenannte Anthozyane, die der Knolle ihre bläuliche Färbung verleihen. Darüber hinaus wirken diese Farbstoffe antioxidativ, das heißt, sie binden aggressive Stickstoff- und Sauerstoffmoleküle und verhindern so Zellschädigungen.
Ein Tipp für kleine Feinschmecker: Besonders beliebt bei Kindern sind "Pommes Blau-Weiß", also Pommes frites, bei denen helle und blaue Kartoffelsorten miteinander vermischt werden. Oder: wie wäre es mit einem blau-bunten Kartoffelsalat?