Anders als häufig vermutet, ist Matcha-Tee kein neumodernes Getränk der heutigen Zeit, sondern vielmehr eine Wiederentdeckung. Die buddhistischen Mönche entwickelten dieses Getränk schon vor 800 Jahren, es ist seit jeher Bestandteil traditioneller Teezeremonien.
Matcha-Tee überzeugt durch seinen milden und leicht süßlichen Geschmack. Für die Zubereitung wird eine kleine Menge des hellgrünen Pulvers in 75 bis 80 Grad warmem Wasser gelöst und mit einem speziellen Schneebesen aus Bambus (cha-sen genannt) schaumig aufgeschlagen.
Für den Matcha werden Grüntee-Blätter von der Sorte Tencha verwendet. Um eine ganz besondere Teequalität zu erzielen, eignen sich besonders die dunkelgrünen Blätter des Teestrauches. Dafür werden die Sträucher zwei bis vier Wochen vor der Ernte "beschattet", indem sie in große dunkle Netze gehüllt werden, die kaum Sonnenlicht durchlassen. Dadurch reichern sich zusätzliche wertvolle Inhaltsstoffe in den Blättern an, die später auch für den einzigartigen Geschmack verantwortlich sind. Nur wenige Teebauern Japans beherrschen den Anbau von Matcha-Tee, was ihn zu der seltensten und gleichzeitig auch hochwertigsten Teesorte Japans macht.
Nach der Ernte werden die Teeblätter zunächst gedämpft, anschließend getrocknet und schließlich in handgefertigten Granitsteinmühlen vorsichtig zu einem sehr feinen Pulver vermahlen. Der Prozess ist sehr aufwändig, so dass in einer Stunde lediglich 30 Gramm des grünen Teepulvers hergestellt werden können.
Beim Genuss des Tees werden demnach nicht nur Auszüge, sondern die gesamten Blätter aufgenommen. Damit führt man sich gleichzeitig wertvolle Antioxidantien zu Gemüte.
Auch die Lebensmittelindustrie bedient sich der Vorzüge von Matcha-Tee. Die Pulverform und der intensive Geschmack erlauben eine ausgezeichnete Verarbeitung, beispielsweise zu Pralinen, Schokoladen, Backwaren oder Eiscreme. Ganz ausgezeichnet schmeckt Matcha-Tee auch mit aufgeschäumter Milch als eine Art Cappuccino.