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Beifuß ist ein bis zu zwei Meter hoch wachsender Strauch, der sich meist an Wegrändern, entlang von Bahngleisen oder wilden Wiesen findet. Dort wird er aber nur selten als Gewürzpflanze wahrgenommen, da er mit seinen schmalen grünen Blättern und den rosa-grauen Blüten sehr unscheinbar wirkt.
Zur Erntezeit zwischen Juli und September werden die oberen Triebspitzen abgeschnitten, solange die Knospen noch geschlossen sind. Öffnen sich diese, werden die Blätter sehr bitter und eignen sich nicht mehr zur Verwendung in der Küche. Als Küchengewürz verwendet man hauptsächlich die Samenknospen und eventuell noch die oberen jungen Blätter. Nach der Ernte können die Blütenknospen zum Aufbewahren getrocknet werden.
Da Beifuß einen würzig-herben Geschmack hat, eignet er sich besonders gut, um herzhafte und fette Fleischgerichte abzuschmecken. Meist ist das Gewürz in Rezepten für Gänse- oder Entenbraten zu finden. Beifuß passt aber auch sehr gut zu Lamm, Rind oder Wild. Außerdem wird Beifuß auch bei der Herstellung von Gänse- oder Schweineschmalz eingesetzt. Der hohe Gehalt an Bitterstoffen in dem Küchenkraut wirkt zudem verdauungsfördernd.
Für die alten Germanen war Beifuß die mächtigste aller Pflanzen, sie nannten sie daher auch Machtwurz. Einem alten Brauchtum zufolge pflückten sie zur Sommersonnenwende Beifuß und flochten diesen zu einem Gürtel. Um den Körper gebunden, sollte er vor Dämonen und Krankheiten schützen.
Zur Namensherkunft von Beifuß gibt es die Legende, dass frühere Pilger sich die Zweige um die Füße gewickelt oder in die Schuhe gelegt haben, um ihre Ausdauer zu steigern und damit wundgelaufene Stellen besser abheilen. Beifuß gilt traditionell als Beschützer für Wanderer und Reisende.