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Gepfefferte Preise – und andere Redensarten rund um das beliebte Gewürz

Die Chili-Sauce brennt wie Pfeffer? Hier erfahren Sie, warum viele Redewendungen ausgerechnet den Pfeffer in den Mittelpunkt stellen.


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Irmingard Dexheimer

Diplom-Ökotrophologin (Ernährungs­wissenschaftlerin)
15. September 2014
Bild: (c) dikleffner / sxc.hu

Pfeffer – Zahlungsmittel in Antike und Mittelalter

Seit der Antike bis heute ist Pfeffer eine bedeutende Handelsware. Bereits die Römer schätzten ihn als vielseitiges Gewürz. Pfeffer war kostbar: Erst gegen Tributzahlung von 3.000 Pfund Pfeffer hob Westgotenkönig Alarich im Jahr 408 n. Chr. die Belagerung Roms auf. Im Mittelalter diente Pfeffer zur Zahlung von Steuern, Zöllen und Pachten. Und er wurde sogar als Ersatz für Geld verwendet.

 

Viele Redewendungen werden noch heute gebraucht

Bei so viel Wertschätzung ist es kein Wunder, dass eine gepfefferte Rechnung bekanntlich hoch ausfällt. Was auch andere Europäer finden, "tiene mucha pimienta" sagen die Spanier, "cela est cher comme poivre" die Franzosen, "det koster peber" die Dänen. Doch jetzt dem unverfrorenen Rechnungssteller keine handgreifliche Gegenrechnung aufmachen und ihm noch sprichwörtlich "eine pfeffern". Schließlich ist Pfeffer beißend scharf, was auch die Redensart "das ist starker Pfeffer" ausdrückt – ein starkes Stück!

 

Indien – Heimat des Pfeffers

Wenn es ganz schlimm wird, wünscht man unliebsame Zeitgenossen "dahin, wo der Pfeffer wächst". Diese Redewendung taucht schon im 16. Jahrhundert auf. Da Indien, die Heimat des Pfeffers, für frühere Begriffe sehr entlegen lag, hielt man den Wunsch für äußerst wirksam.

 

Noch mehr Historisches

"Da liegt der Hase im Pfeffer" – jetzt hat man den Punkt gefunden, auf den es ankommt, hier hakt es! Diese Redensart ist seit dem 13. Jahrhundert schriftlich belegt. Als "Pfeffer" bezeichnete man früher allgemein eine beliebte, oft zubereitete Sauce oder Brühe, die mit Pfeffer abgeschmeckt wurde und in der man Fische, Hasen oder andere Fleischsorten anrichtete – wo genau der Leckerbissen aber versteckt war, das wusste nur der Koch.

 

"Gepfefferte" Weisheit

Zu guter Letzt ein Zitat aus "Die Weisheit des Brahmanen": "Das kleine Pfefferkorn sieh für gering nicht an. Versuch es nur und sieh, wie scharf es beißen kann".




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