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Süßholz – Arzneipflanze des Jahres 2012

Bereits in der Antike galt Süßholz als probates Mittel gegen diverse Beschwerden. Jetzt darf sich die mediterrane Staude mit dem Titel "Arzneipflanze des Jahres 2012" schmücken – zur Freude von Lakritz-Fans.


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Irmingard Dexheimer

Diplom-Ökotrophologin (Ernährungs­wissenschaftlerin)
28. Dezember 2021
Bild: (c) wrw / pixelio.de

Preisverdächtig

Neben Buchweizen, Pfefferminze und Passionsblume reiht sich jetzt das Süßholz als "13. Arzneipflanze des Jahres" in die Galerie der Geehrten ein. Dazu auserkoren hat sie der Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde an der Universität Würzburg.

Ob alte Griechen, Römer oder Ägypter – sie alle setzten die Pflanze als Heilmittel ein. Angefangen von Husten, Asthma über Brustbeschwerden bis hin zu Sodbrennen reicht die Palette der antiken Anwendungen. Auch heute noch lindern Tees mit Süßholzwurzel Heiserkeit und Hustenreiz.

Dank der wasserbindenden Wirkung von Süßholz kam das ostiranische Nomadenvolk der Skythen in der Wüste angeblich bis zu zwölf Tage ohne Wasser aus. Die mittelalterliche Mystikerin Hildegard von Bingen schrieb der Heilpflanze eine positive Wirkung auf die Psyche zu.

 

Napoleon Bonaparte kaute Süßholz

Der französische General und Kaiser griff häufig zu Süßholz, um damit seine Magenverstimmungen zu bekämpfen. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) zählt die traditionsreiche Arzneipflanze zu den 50 Basiskräutern. Auch in der Ayurveda-Medizin ist sie zu finden.

 

Geburtsstunde der schwarzen Süßigkeit

Süßholz, botanisch Glycyrrhiza, ist eine Staude, hat gefiederte Blätter und wird bis zu einem Meter hoch. Sie besitzt eine kräftige Pfahlwurzel und unterirdische, holzige, gelbe, bis zu mehreren Metern lange Ausläufer. Diese haben es in sich: 400 verschiedene Inhaltsstoffe haben Forscher bislang darin entdeckt. Zu den wichtigsten zählen Saponine und Glycyrrhizin, das die 50-fache Süßkraft von Zucker liefert.

1760 mischte der englische Apotheker George Dunhill Süßholzextrakten Zucker bei – damit wurde aus der schwarzen Medizin die beliebte Süßigkeit. Doch aufgepasst: Nicht zu viel davon naschen. Hier gilt wie bei jeder Medizin – die Dosis macht´s.

Nach der Ernte werden die Wurzeln zu Brei gekocht und anschließend filtriert. Der eingedickte, klebrige Saft, Lakritz genannt, erstarrt in entsprechenden Formen zu den bekannten schwarzbraunen Stücken.




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