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Fastenspeisen – von klassisch bis kurios (Teil 2)

Suppen und Bier – damit hielten sich Mönche in der Fastenzeit über Wasser. Die Gründe dafür sind aus ernährungsphysiologischer Sicht sogar einleuchtend.


Irmingard Dexheimer

Diplom-Ökotrophologin (Ernährungs­wissenschaftlerin)
28. Dezember 2021
Bild: (c) M. Franke / pixelio.de

Suppen – typische Fastenspeisen

Welche Bedeutung flüssiger Nahrung zur Fastenzeit zukam, zeigt das Augsburger Kochbuch von 1800: Allein 136 Rezepte für Fastensuppen stehen hier zur Auswahl. Als Mittelpunkt einer Mahlzeit mussten die Suppen wohlschmeckend, sättigend und dennoch fastenkonform sein.

Denn nicht zu vergessen: Ob in Mönchskutte oder Bauernkittel – die Menschen damals arbeiteten körperlich schwer. So finden sich in klösterlichen Kochbüchern zahlreiche Rezepte für Suppen von einer Deftigkeit, die kalorienbewusste Menschen heute in Erstaunen versetzen.

Beispiel für mittelalterliche Kraftsuppen: Biersuppen, zubereitet aus Eidotter, Sahne, Bier, Zucker und Zimt. Oder – noch üppiger – Mandel-Bier-Suppen mit kalorienreicher Mandelmilch, Bier und vielen Gewürzen. Fische, Krebse, Getreide, Hülsenfrüchte oder Gemüse sorgten für weitere Abwechslung im Suppenteller. Der vermeintlich klösterliche Suppenluxus erregte den Ärger der Kirche: Das Konzil von 1304 begrenzte die Suppenration eines Mönchs an normalen Wochentagen auf einen Teller.

 

Starkbier – kalorienreiches Fastengetränk

Selbst Mönche bekamen in der Fastenzeit eine streng rationierte Menge Bier zu trinken. Die Gründe sind sehr einfach: Bier war das einzige Getränk für einfache Menschen im Mittelalter – Kaffee und Schwarzen Tee gab es noch nicht. Und es lieferte Kalorien für die schwere, körperliche Arbeit. Wasser pur war zu unhygienisch und Wein zu teuer.

 

Schokolade – eine Fastenspeise?

Auch Schokolade wurde zur Fastenspeise erhoben. Papst Pius V. (1566 bis 1572) soll von flüssiger Schokolade gekostet und befunden haben: "Schokolade bricht das Fasten nicht". Kein Wunder, ohne Zucker und Vanille schmeckte sie ausgesprochen bitter. Als die Schokolade im 17. Jahrhundert ihren Siegeszug in Europa antrat, stritten sich Jesuiten und Dominikaner erbittert. Während sich die Jesuiten dafür aussprachen, kämpften die Dominikaner dagegen. Erst 1662 konnte der Streit beigelegt werden – zugunsten der süßen Verführung.




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