Preiselbeeren sind in Mittel- und Nordeuropa stark verbreitet, das Hauptanbaugebiet ist Skandinavien. Sie wachsen an einem 10 bis 40 Zentimeter hohen, immergrünen Zwergstrauch in Höhenlagen bis zu 3000 Metern. Die Früchte sind nach der Blütezeit des Strauches zunächst weiß und färben sich bis zur Reifezeit im Herbst in leuchtend rote Beeren. Preiselbeeren enthalten viele Samenkörner und folglich wenig Fruchtfleisch. Sie haben einen sehr fruchtigen Geschmack, sind leicht mehlig und auch etwas bitter.
In Abhängigkeit von der Anbauregion hat die Preiselbeere im Laufe der Zeit viele verschiedene Namen erhalten. Während in Nordwestdeutschland die Bezeichnung Kronsbeere geläufig ist, wird im Südosten von der Moosbeere und in Österreich und Tirol von Granten gesprochen. Aber auch Riffelbeere, Grestling, Kranichbeere, Fuchsbeere oder Prausbeere sind häufig verwendete Synonyme für die Preiselbeere.
Die Preiselbeere ist aber nicht mit den aus Amerika bekannten Cranberries zu verwechseln. Die beiden Früchte sind zwar miteinander verwandt, aber sie unterscheiden sich dennoch in Größe und Geschmack.
Aufgrund des hohen Säuregehaltes sind einige Sorten der Preiselbeere roh ungenießbar. Aus ihnen wird größtenteils Saft oder Gelee hergestellt. Die leicht herbe und gleichzeitig fruchtig-süße Note eines Preiselbeer-Gelees harmoniert sehr gut mit kräftigen Fleischgerichten und Käse. Sehr beliebt ist die Kombination mit Wildgerichten oder gebackenem Camembert.
Schon im 12. Jahrhundert wusste die Äbtissin Hildegard von Bingen die Inhaltsstoffe der Preiselbeere gezielt einzusetzen und schätzte ihre heilsame Wirkung. Auch heute wird Preiselbeersaft, aufgrund der leicht harntreibenden Wirkung, zur Prävention von Harnwegsinfektionen empfohlen. Der hohe Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen und Antioxidantien wirkt entzündungshemmend und stärkt die Abwehrkräfte.