Pfeil nach links Drucker-Symbol Brief-Symbol Pfeil nach rechts

Leberkäse – ein bayerisch-pfälzisches Schmankerl

"Bitte einen LKW mit ABS." Diese Bestellung wird nicht überall in Deutschland verstanden, aber in Bayern bekommt der Kunde ohne Zögern einen Leberkäswecken mit "a bisserl Senf".


Pfeil nach links Drucker-Symbol Brief-Symbol Pfeil nach rechts

Ursula Heid

Diplom-Ingenieurin (Haushalts- und Ernährungs­technik)
28. Dezember 2021
Bild: (c) maren.wischnewski / clipdealer.com

Geschichtliches

Auch wenn der Leberkäse heute als typisch bayerisch gilt – erfunden wurde er vor mehr als 200 Jahren von einem Pfälzer. In Diensten des Kurfürsten Karl Theodor kreierte der Hofmetzger in München eine Mixtur aus fein gehacktem Schweine- und Rindfleisch, die zu einem knusprigen Laib gebacken wurde. Daher hieß diese Köstlichkeit zunächst "Laibkas", woraus im Laufe der Zeit der Leberkäse entstanden ist.

 

Variationen

Die Lebensmittel-Kennzeichnungsverordnung verlangt, dass in Leberkäse außerhalb Bayerns auch Leber enthalten sein muss. Daher haben sich Bezeichnungen wie "Leberkäse nach bayerischer Art" oder auch "Fleischkäse" durchgesetzt.

Leberkäse gibt es in vielen Varianten – grob oder fein, als Pizzaleberkäse, als Stuttgarter Leberkäse (der enthält tatsächlich Leber) oder als Kalbskäse. Dafür wird ungepökeltes Fleisch verwendet, so dass das Endprodukt heller ist.

 

Aus den Kochbüchern

Kalt ist Leberkäse auf einer Scheibe Brot mit Essiggurken, Senf und einem in Bayern als Grundnahrungsmittel geltenden Bier eine beliebte deftige Brotzeit. Man kann ihn aber auch in der Pfanne anbraten und mit Spiegelei und Kartoffelsalat servieren. Weniger bekannt und etwas aufwändiger sind Rezepte wie Leberkäse im Bierteig. Hier wird der Leberkäse in einer Hülle von Bierteig gebraten und mit Kresse, Tomaten und Paprika angerichtet.

 

Leberkäse selbst gemacht

Die Köstlichkeit kann auch selbst gemacht werden:

  • Dazu wird Rind- und Schweinefleisch (im Verhältnis 80:20) getrennt und fein durch den Wolf gedreht.
  • Dazu kommt etwas gröber zerkleinerter Speck sowie nach Geschmack Salz, Muskatblüte und Pfeffer.
  • Zunächst wird die Rindfleischmasse zu einem feinen Teig gedrückt.
  • Anschließend werden Speck, Schweinefleisch und Gewürze zugegeben und mit lauwarmem Wasser zu einer geschmeidigen Fleischmasse geknetet.
  • Zum Schluss kommt die Masse in einer gefetteten Form für eine Stunde in den Ofen.

 

Guten Appetit!




Bildquellen von oben nach unten: (c) maren.wischnewski / clipdealer.com, (c) berwis / pixelio.de, (c) asterisco / sxc.hu, (c) Brigitte Heinen / pixelio.de, (c) xmarchant / clipdealer.com, (c) Rainer Sturm / pixelio.de, (c) bernjuer / clipdealer.com, (c) BirgitH / pixelio.de, (c) Betty / pixelio.de, (c) Josef Türk jun. / pixelio.de, (c) wrwagner / pixelio.de, (c) keko64 / clipdealer.com, (c) maren.wischnewski / clipdealer.com, (c) Testbild / clipdealer.com, (c) kozzi / clipdealer.com, (c) convisum / clipdealer.com