Herzhafter Grünkohl

Das norddeutsche Nationalgericht Grünkohl schmeckt nicht nur zu Kohlwurst und Kasseler lecker. Auch in der modernen Küche macht sich das Kultgemüse gut.


Kathrin Hingst, Master of Science (Ernährungs­wissenschaftlerin)
www.bewusst-essen.net, 28. Dezember 2021


Auf großer Fahrt

Die Grünkohl-Saison hat begonnen! Im Norden ist der gesunde Kohl ein Muss: Er ist untrennbar verbunden mit Kohlfahrten über die Dörfer und mit der norddeutschen Sportart Boßeln (eine Art Kegeln). Im Anschluss an die anstrengende Wanderung wärmt das norddeutsche Regionalgericht Grünkohl mit Pinkel die Wanderer wieder auf: Das herzhafte Gericht schmeckt köstlich und ist dabei auch noch gesund.

 

Grüne Vitaminbombe

Geerntet wird der Grünkohl nach dem ersten Frost: Mit den kalten Nächten entwickelt das Gemüse seinen typischen herb-süßen Geschmack. Die Stärke in den Blättern wandelt sich zum Teil in Zucker um, und der Gehalt an Bitterstoffen nimmt ab.

Die dunkelgrünen, krausen Blätter sorgen in den kalten Wintermonaten für die Extra-Portion Vitamine: Beta-Carotin und Vitamin C unterstützen die Abwehrkräfte. Auch Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium und Eisen sind reichlich vorhanden. Außerdem versorgt das Wintergemüse den Körper mit besonders viel Eiweiß und Kohlenhydraten.

 

Den Klassiker modern zubereiten

Die norddeutsche Spezialität schmeckt dabei nicht nur traditionell als Beilage zu Kasseler und Kohlwurst lecker, sondern auch in vielen vegetarischen Gerichten der modernen Küche, wie z. B. Suppe und Salat. Um die wertvollen Inhaltsstoffe zu erhalten, sollte Grünkohl möglichst frisch verarbeitet und nicht zu lange gekocht werden. Sind die Blätter sehr klein geschnitten, kann er schon in dreißig Minuten gar sein. Achten Sie beim Einkauf auf Qualität: Frische Grünkohlblätter sind fest, ihre Farbe ist saftig hellgrün bis blaugrün. Wer den Kohl direkt vom Erzeuger bezieht, trifft eine gute Wahl. Selbst im Kühlschrank hält er sich höchstens zwei bis drei Tage.