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Schnüsch – quer durch den Garten

Gartengemüse wird mit viel Petersilie in Milch gekocht. Dazu gibt es eine Scheibe Katenschinken und Pellkartoffeln – fertig ist der Schnüsch. Er ist das Regionalgericht im nördlichsten Zipfel Deutschlands.


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Kathrin Hingst

Master of Science (Ernährungs­wissenschaftlerin)
9. März 2015
Bild: (c) olga meier-sander / pixelio.de

Ein Topf, viele Meinungen

Für alle, die nicht aus der Region Angeln im nördlichsten Zipfel Deutschlands kommen: Schnüsch ist ein Gericht. Genauer gesagt handelt es sich dabei um einen norddeutschen Gemüseeintopf auf Milchbasis mit viel Petersilie. Wer das Rezept des Angler Gerichts genau aufschreiben will, bewegt sich auf dünnem Eis: Die Rezepturen unterscheiden sich von Stadt zu Stadt, von Dorf zu Dorf – und sogar innerhalb eines Dorfes können die Meinungen darüber auseinander gehen.

 

Fragen über Fragen

Muss die Suppe dünnflüssig oder lieber schön dick und sämig sein? Werden die Kartoffeln in den Eintopf geschnippelt oder gibt es sie als Beilage? Gibt es Matjes dazu oder Katenschinken? Und welche Gemüsesorten dürfen auf keinen Fall fehlen?

Zumindest bei dieser Frage dürfen Hobbyköche beruhigt sein: Schnüsch heißt so viel wie "querbeet": Alles, was gerade im Garten wächst, darf in den Kochtopf. Die Schnüsch-Saison beginnt, wenn die ersten grünen Bohnen, Erbsen und Kartoffeln reif sind. Für echte "Schnüsch-Eeter" (Schnüsch-Esser) dürfen außerdem Karotten nicht fehlen – Wurzeln, sagen die Norddeutschen – und eine Handvoll Petersilie für den Geschmack. Gut machen sich darin aber auch Kohlrabi, dicke Bohnen und Blumenkohl.

 

Zubereitung

Und so geht´s: Setzen Sie die Pellkartoffeln in einem Extra-Topf auf. Garen Sie die gleichgroßen Gemüse am besten einzeln im Topf. Danach geben Sie alles außer den Kartoffeln in einen großen Topf zusammen und füllen mit einem Liter Milch und Gemüsewasser auf. Dann schmecken Sie mit Gemüsebrühe aus dem Glas ab. Je nach gewünschter Sämigkeit wird die Gemüsesuppe mit etwas Mehlbutter angedickt. Für den Geschmack fehlt jetzt nur noch etwas frisch geriebene Muskatnuss und viel Petersilie.

 

Lecker und gesund

Dieser norddeutsche Eintopf ist nicht nur lecker, sondern obendrein auch noch gesund. Das frische Gartengemüse liefert die Vitamine, die Milch dazu gutes Calcium. Wer Fett und Kalorien sparen möchte, isst den Eintopf einfach als dünne Suppe, ohne Mehlbutter. Das schmeckt genauso gut. Dazu serviert man am besten mageren Schinken.

Guten Appetit!




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