Nach dem ersten Frost ist es soweit: Die Grünkohlsaison beginnt und damit starten in Norddeutschland wieder die "Kohlfahrten". Großmutters Rezepte werden hervorgeholt und der Grün- oder Braunkohl, wie er im Braunschweiger Raum heißt, wird gekocht und mit Pinkelwürsten, Kassler und Salzkartoffeln gereicht. Dieses Gericht genießt Kult-Status.
Nicht nur in der deutschen Küche lässt sich Grünkohl verarbeiten. Schmackhaft ist er auch als libanesisches Tabbouleh mit Minze und Granatapfelkernen, als Pasta-Gericht mit Garnelen oder als asiatische Variante mit Ingwer und Chili. Mit seinem milden, süßlichen Geschmack ist Grünkohl somit vielseitig einsetzbar.
Grünkohl enthält viele wichtige Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium, Eisen, die Vitamine A, C und K und Antioxidantien, welche entzündungshemmend wirken. Diese "Superkräfte" sind vor allem in den Bitterstoffen enthalten, die beim ersten Frost verloren gehen. In vielen Ländern wird Grünkohl deshalb das ganze Jahr über gegessen. Besonders gesund ist er roh: So bieten sich vor allem Smoothies aus Früchten und Grünkohl zum Frühstück oder für zwischendurch an. Auch als Salat mit Sesam oder Erdnüssen ist Grünkohl unwiderstehlich.
Langes Kochen ist nicht notwendig und sollte vermieden werden, um die Nährstoffe zu schonen. Und auch wenn aufgewärmter Grünkohl sehr lecker ist, ist ein Wiedererhitzen nicht ratsam. Denn beim erneuten Aufwärmen wandelt sich das im Kohl enthaltene Nitrat in gesundheitsschädliches Nitrit um. Deshalb sollte Grünkohl immer frisch zubereitet und direkt genossen werden. Biologisch angebauter Grünkohl ist zudem generell nitratärmer, da er nicht mit stickstoffhaltigem Kunstdünger behandelt wird.