Im Zeitalter des Abnehmwahns gibt es gefühlt jeden Tag eine neue Diät. Doch alle bringen – wenn überhaupt – meist nur kurzfristige Erfolge und gehen mit einer Einschränkung der Lebensqualität einher. Das "intuitive Essen" stellt dagegen alle bekannten Diätweisheiten in Frage. Erstmals in die Öffentlichkeit gerückt ist das Konzept durch das Buch "Intuitive Eating" (auf Deutsch "Intuitiv Abnehmen") von Elyse Resch und Evelyn Tribole.
Dass Diäten, die die Lebensmittelauswahl stark einschränken oder bestimmte Nahrungsmittel verbieten, zu Heißhungerattacken führen können, ist schon länger bekannt. Die Grundlage des intuitiven Essens ist, dass jedes Verlangen nach einem Lebensmittel einen Grund hat. Unser Körper gibt uns damit Signale, welche Lebensmittel wir benötigen, um gesund zu sein. Das Problem ist, dass wir verlernt haben, auf sie zu hören.
Beim intuitiven Essen geht es darum, kein Lebensmittel zu verbieten, sondern zu essen, worauf man Lust hat – und zwar so lange, bis man satt, aber nicht überfüllt ist. Es handelt sich also weniger um eine bewusste Umstellung des Speiseplans als um eine Änderung der Einstellung zum eigenen Essverhalten. Nach langer "Diätkarriere" mit vielen Verboten kann es sogar sein, dass man zunächst viel Chips oder Schokolade verzehrt. Doch wer die Signale seines Körpers zu deuten versteht, wird nach einiger Zeit feststellen, dass die Lust darauf weniger wird und er nach einer ausgewogenen, gesunden Ernährung verlangt.
Es erfordert einiges an Geduld und vielleicht auch Überwindung, alle Regeln loszulassen und sich bewusst zu werden, wonach der Körper wirklich verlangt. Dabei geht es auch nicht darum, nur zu essen, wenn man Hunger hat. Appetit oder soziale Events können ebenso ein Grund sein zu essen. Dies geschieht dann jedoch bewusst und nicht im Übermaß. Wer intuitiv isst, kann sein Leben genießen und sich im eigenen Körper, dem man vertraut, wohlfühlen.