Teff gehört zur Familie der Süßgräser und ist eine Hirseart. In Äthiopien wird Teff seit ca. 5000 Jahren angebaut. Die Zwerghirse ist eine der ältesten domestizierten Getreidesorten und hat unter den Getreidesorten die kleinsten Körner. 150 der kleinen runden Körner sind so groß wie ein Weizenkorn. Das Getreide ist sehr robust. Es lässt sich überall auf der Welt anbauen und kann bis in 3000 Meter Höhe kultiviert werden. Die Pflanze verträgt sowohl große Hitze und Dürre als auch ausdauernden Niederschlag. In Äthiopien erfolgen Anbau, Pflege der Felder und Ernte häufig noch von Hand.
Da die Körner so klein sind, werden sie ungeschält vermahlen. Darum ist das Mehl reich an Mineralstoffen wie Eisen, Calcium, Magnesium und Zink. Die vorhandenen Kohlenhydrate werden langsam verstoffwechselt. Speisen mit Teff halten lange satt und sind darum auch für Ausdauersportler interessant. Und: Zwerghirse ist glutenfrei. Darum ist sie prädestiniert zur Verwendung bei Zöliakie.
In den kleinen Körnern sind alle essenziellen Aminosäuren enthalten. Durch die Zusammensetzung der Aminosäuren können die wertvollen Mineralstoffe vom Körper sehr gut verwendet werden. Teff ist eine der wenigen Getreidesorten, die kaum verschleimt. Es ist gut bekömmlich und wirkt basisch.
Der Geschmack von Teff ist nussig und leicht süß. Es enthält kein Klebereiweiß. Wenn es für Standardgebäck wie Kuchen, Muffins oder Brot verwendet wird, sollte es mit anderen Getreidesorten oder mit gut Wasser bindenden Samen wie Flohsamen oder Chiasamen kombiniert werden. Hier darf experimentiert werden. Beim Backen gilt die Faustregel: 20 Prozent des Getreides können durch Teff ersetzt werden. Fertige Teffprodukte sind im gut sortierten Biohandel oder im Reformhaus erhältlich.
Anbaukooperativen in den Anbauländern ermöglichen es den Landwirten, zuerst den Eigenbedarf zu decken und dann mit dem Verkauf von Teff auf dem Weltmarkt Geld zu verdienen. Dabei erhalten die Landwirte faire Löhne. Dadurch soll verhindert werden, dass Teff für die Menschen im Anbauland unbezahlbar wird. Seit einigen Jahren gibt es Anbauversuche in den Niederlanden und in Deutschland.