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Gorgonzola – so ein alter Käse!

Klingt despektierlich, stimmt aber! Tatsächlich zählt Gorgonzola zu den weltweit ältesten und berühmtesten Käsesorten. Mit seinem einzigartigen Aroma veredelt er unzählige Gerichte, angefangen von Pasta, Spinat bis hin zu sahnigen Saucen. Doch wie schmeckt er pur am feinsten und wie lässt er sich am besten aufheben?


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Irmingard Dexheimer

Diplom-Ökotrophologin (Ernährungs­wissenschaftlerin)
28. Dezember 2021
Bild: (c) keko64 / clipdealer.com

Un formaggio assai antico ...

Gorgonzola ist ein ziemlich alter Käse, schreibt der Consorzio per la Tutela del Formaggio Gorgonzola (Konsortium zum Schutz des Gorgonzolakäses) auf seiner Website. Der Consorzio nennt zwei verschiedene, mögliche Ursprungsorte für Gorgonzola, einmal den gleichnamigen Ort vor den Toren Mailands. Hier soll der exquisite Edelschimmelkäse bereits im Jahr 879 hergestellt worden sein.

Als alternativer Geburtsort kommt laut dem Consorzio Valsassina in Frage, ein Alpental in der Lombardei, in dem natürliche Höhlen mit einer konstanten Temperatur von sechs bis zwölf Grad Celsius den Käse perfekt reifen lassen. Wem gebührt tatsächlich die Ehre? Beide Varianten hören sich plausibel an. Fakt ist jedenfalls: Der pikante Käse erfreut die Genießer bereits seit dem Mittelalter.

 

Das "g" macht den Unterschied

Im Jahr 1996 bekam Gorgonzola die EU-Anerkennung als herkunftsgeschütztes Produkt und darf sich seither mit dem Prädikat "DOP – Denominazione di Origine Protetta" schmücken. Das Siegel dürfen nur Betriebe verwenden, die ihre Produkte nach festgeschriebenen Produktionsverfahren in bestimmten italienischen Zonen im Piemont und in der Lombardei herstellen. Über die Ursprünglichkeit des beliebten Weichkäses wacht der Consorzio per la Tutela del Formaggio Gorgonzola, dem sich etwa 40 Betriebe angeschlossen haben.

 

Typisch – die grünblaue Marmorierung

Wie alle Blauschimmelkäse wird auch Gorgonzola mit speziellen Pilzkulturen versetzt. Damit sich der Schimmel nicht nur an der Oberfläche bildet, werden in die Laibe lange Nadeln hineingestochen, um Luft ins Innere treten zu lassen. In der Fachsprache heißt dieser Vorgang "Pikieren".

 

Von dolce bis piccante

Gorgonzola dolce mit einer Reifezeit von wenigstens 50 Tagen präsentiert sich cremig und weich und weist einen charakteristisch würzig-pikanten Geschmack mit leicht süßlicher Note auf. Gorgonzola piccante reift mindestens 80 Tage, ist von festerer, etwas krümeliger Konsistenz und sehr viel kräftiger im Geschmack.

 

Inhaltstoffe & Heilkraft

Hundert Gramm liefern im Schnitt 330 kcal, 27 g Fett, 19 g Eiweiß, 420 mg Calcium und 120 mg Magnesium, dazu die Vitamine A, B1, B2, B6 und B12. Mittelalterliche Heiler verordneten den Käse bei zahlreichen Störungen im Magen-Darm-Trakt.

 

Tipps & Tricks

  • Gorgonzola mindestens eine halbe Stunde vor dem Essen aus dem Kühlschrank nehmen, damit er seinen edlen Geschmack voll entfalten kann. Die Rinde nicht mitessen, sie ist zum Verzehr nicht geeignet.
  • Zu Gorgonzola passen knusprig aufgebackenes Ciabatta, Walnüsse, frische Früchte, wie Trauben und Birnen. Auch fein: zerbröckelt über Blattsalaten, zum Überbacken von Spinat, auf Pizza oder geschmolzen in Saucen.
  • Käsereste am besten in Originalfolie oder Alufolie einwickeln und im Kühlschrank im obersten Fach bewahren.
  • Gorgonzola lässt sich in Alufolie eingepackt einfrieren. Nach dem Auftauen zügig aufbrauchen.




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