Pilze sammeln im Einklang mit der Natur

Steinpilze, Maronen, Pfifferlinge – der Herbst ist die ideale Zeit für Pilzsammler. Jetzt können Sie im Wald leckere und gesunde Schätze finden. Die Natur wird Ihnen die Pilzjagd nicht verübeln, wenn Sie einige Regeln beachten.


Anneke Schülein, Master of Science (Haushalts­wissenschaftlerin)
www.bewusst-essen.net, 28. Dezember 2021


Warum sind Pilze schützenswert?

Pilze sind wichtig für das Ökosystem im Wald. Dabei sind die vor allem im Herbst sprießenden Pilze nur der sichtbare Teil eines unterirdisch weit verzweigten Systems. Diese Pilzwurzeln (Mykorrhiza) helfen den Baumwurzeln in bestimmten Situationen (z. B. Trockenheit) bei der Aufnahme von Nährstoffen und Wasser. Pilze zersetzen im Wald aber auch organische Stoffe wie Laub oder Totholz und tragen dazu bei, den nährstoffreichen, lockeren Waldboden zu schaffen. Zudem sind Pilze wichtige Glieder in der Nahrungskette verschiedener Tiere.

 

Abschneiden oder rausdrehen?

Um den Pilzbestand zu schützen, gibt es einige einfache Regeln: Im Zweifel lieber mal einen schönen, aber unbekannten Pilz stehen lassen – er könnte für den Menschen giftig sein, aber nicht unbedingt für das nächste hungrige Tier. Am besten nur ausgewachsene Pilze ernten. Kleine sind schwerer identifizierbar und bringen in der Pfanne wenig Ertrag.

Abschneiden oder rausdrehen? Beides ist erlaubt. Entsteht beim Ernten ein Loch oder eine größere Schnittstelle, einfach mit etwas Waldboden oder Laub zudecken.

Pilze sammeln ist bundesweit nur für den Eigenbedarf und sofortigen Gebrauch erlaubt. Dabei handelt es sich ungefähr um zwei Kilogramm pro Person und Tag. In geschützten Landschaftsbestandteilen und Naturschutzgebieten ist das Sammeln von Pilzen generell verboten. Gewerbsmäßiges Sammeln ist ebenfalls nicht erlaubt.

 

Was braucht der Sammler?