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Schattenmorelle – süß-saurer Kirschgenuss

Viele kennen Schattenmorellen zumindest vom Geschmack her. Denn: Wann immer Kuchen oder Marmeladen nach Kirschen verlangen, kommt die Schattenmorelle zum Einsatz. Das prominenteste Backwerk ist die Schwarzwälder Kirschtorte.


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Ursula Heid

Diplom-Ingenieurin (Haushalts- und Ernährungs­technik)
28. Dezember 2021
Bild: (c) Horst Schröder / pixelio.de

Der Name

Um den Namen dieser Kirsche ranken sich diverse Geschichten und Spekulationen. Bereits 1598 soll die Schattenmorelle im Garten des "Chateau de Moreilles" gezüchtet worden sein. Schwachpunkt dieser Theorie ist, dass es erst seit dem 17. Jahrhundert ein Chateau de L´Abbaye in Moreilles gibt.

Ein weiterer Erklärungsversuch bezieht sich auf die Farbe der Kirsche: Vollreif ist sie dunkelrot. Daher könnte der Name vom lateinischen maurella – was so viel bedeutet wie "kleiner Mohr" – abgeleitet worden sein. Das wahrscheinlichste Szenario unterstellt jedoch, dass der französische Begriff für die Schattenmorelle, chatel morel, schlichtweg eingedeutscht wurde.

 

Der Baum

Die Schattenmorelle ist ein relativ anspruchsloser, strauchartiger Baum, der jedoch keine Trockenheit mag. Er wächst überwiegend in Europa und Nordamerika. Da er selbstbestäubend ist, ist die Ernte auch bei einzeln stehenden Exemplaren gesichert.

 

Die Frucht

Bei guter Pflege trägt die Schattenmorelle reichlich Früchte. Diese sind dunkelrot, haben ein weiches Fruchtfleisch und schmecken trotz des hohen Zuckergehaltes säuerlich, was dem niedrigen pH-Wert von 3,4 zuzuschreiben ist. Geerntet wird im Juli.

Da Schattenmorellen schlecht lagerfähig sind, werden sie meist eingekocht. Auch Saft ist eine Alternative, da dann die Vitamine und Flavonoide erhalten bleiben.

Wegen des hohen Vitamin A-Gehaltes wird in manchen Quellen eine Gesichtsmaske aus Kirschmus gegen Hautleiden empfohlen. Gesicherter ist der Einsatz der Schattenmorelle als Hilfe bei Schlafstörungen. Das enthaltene Melatonin regelt den Tag-Nacht-Rhythmus.




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