Zu Beginn lohnt sich eine kurze Planungsphase: Welche Kräuter sollen es sein? Wie gestalten sich die Lichtverhältnisse auf dem Balkon? Wie aufwändig darf die Kräuterzucht werden?
Dann kann es losgehen mit der Auswahl der Kräutersorten: Es gibt mehrjährige und einjährige Pflanzen. Mehrjährige Kräuter sind in der Lage, in ihren Gefäßen zu überwintern. Dicht gepflanzt und mit einer kräftigen Mulchdecke in den Lücken zwischen den einzelnen Kräutern sind sie vor Kälte gut geschützt.
Einjährige Kräuter müssen jedes Jahr wieder (in der Regel im Frühjahr) ausgesät werden. Hierbei ist wichtig, dass für die Aussaat nährstoffarme Anzuchterde verwendet wird. Erst wenn die Pflanzen gewachsen sind, darf gedüngt werden. Beim Düngen gilt: "Weniger ist mehr" – statt "viel hilft viel". Ein Blick in einen Ratgeber oder das Internet gibt Aufschluss über die Anforderungen der jeweiligen Pflanze an ihre Erde.
Wer die Anzucht umgehen möchte, kann im Gartengeschäft oder auf dem Wochenmarkt vorgezogene Pflanzen kaufen. In einigen Städten gibt es auch Tauschbörsen für Saatgut und Jungpflanzen.
Kräuter können in allen möglichen Gefäßen angebaut werden: Die Anzucht gelingt gut in kleinen Joghurtbechern oder Frischkäseschachteln. (Der transparente Deckel bietet sogar einen guten Schutz vor dem Austrocknen.) Große Pflanzen müssen dann entsprechend umgetopft werden.
Natürlich können Balkonkästen auch mit verschiedenen Kräutern bepflanzt werden. Doch Vorsicht: Nicht jedes Kraut ist ein guter Nachbar: Pfefferminze nimmt zum Beispiel durch ihr reges Wurzelwachstum sehr viel unterirdischen Platz in Anspruch. Sie sollte lieber einen eigenen Topf haben.
Für kleine Balkone sind Pflanzentreppen oder -wände ideal. Hier können die Sonnenliebhaber oben und die weniger Sonnenhungrigen unten platziert werden. Eine kleine Faustregel für den Sonnenbedarf: Kräuter, deren Stamm verholzt (Salbei, Rosmarin, Thymian), brauchen viel Sonne und sollten nie im Nassen stehen. Petersilie, Schnittlauch oder Dill können auch im Halbschatten gut gedeihen.