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Kapuzinerkresse – natürliches Antibiotikum

Die meisten kennen Kapuzinerkresse als Gartenpflanze. Sie kann aber noch viel mehr! Wegen ihrer medizinischen Wirkung wurde sie zur Arzneipflanze des Jahres 2013 gewählt.


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Ursula Heid

Diplom-Ingenieurin (Haushalts- und Ernährungs­technik)
28. Dezember 2021
Bild: (c) heikerau / clipdealer.com

Geschichtliches

Mitte des 17. Jahrhunderts fand die krautige Pflanze mit den schmutzabweisenden, tellerförmigen Blättern ihren Weg aus Südamerika nach Europa. Hier wurde sie schnell zum Mittel der Wahl bei Skorbut und Husten. Die gelben, orangefarbenen und roten Blüten erinnern mit ihrem nach hinten gerichteten Sporn an die Kapuzen von Mönchskutten. Ihnen verdanken sie ihren Namen.

 

Anwendung in der Medizin

Ihre herausragende medizinische Wirkung verdankt die Kapuzinerkresse vor allem zwei Inhaltsstoffen: Vitamin C und Senfölglycosiden. Der hohe Vitamin C-Gehalt macht die Kapuzinerkresse zum bevorzugten Mittel, wann immer die Abwehrkräfte Unterstützung nötig haben. Die wichtigsten Anwendungsgebiete hat die Kapuzinerkresse allerdings wegen ihres Gehalts an Senfölglycosiden. Dank dieses Inhaltsstoffes wirkt die Kapuzinerkresse harntreibend, schleimlösend und als "natürliches" Antibiotikum.

Dementsprechend sind auch die Einsatzgebiete bei bakteriellen Infektionen: Erkrankungen der oberen Atemwege, wie Bronchitis, Nasennebenhöhlenentzündungen, grippale Infekte oder auch Harnwegsinfektionen. Und im Gegensatz zu den gebräuchlichen Antibiotika sind bisher keine Resistenzen bekannt. Äußerlich angewendet hilft Kapuzinerkresse bei leichten Muskelschmerzen und Prellungen. Achten Sie aber wie bei allen Arzneimitteln auf die richtige Dosis.

 

Anwendung in der Küche

Erntezeit ist von Mai bis in den späten Herbst. Sowohl Blätter als auch Blüten können in der Küche verwendet werden. Die Blätter haben einen würzig-scharfen Geschmack. Sie eignen sich daher als Zutat in Salat, Kräuterquark, Pesto, Suppe oder auch zu Kartoffeln.

Ein Kapuzinerkresse-Pesto lässt sich ganz einfach herstellen: Eine Handvoll Kapuzinerkresse, ein Esslöffel Walnüsse, eine halbe Knoblauchzehe und 50 Gramm Parmesan werden im Mixer zerkleinert und mit Olivenöl auf die gewünschte Konsistenz verrührt. Mit rosenscharfem Paprika abschmecken – fertig!




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