In Lettland leben lediglich zwei Millionen Menschen. Beinahe die Hälfte der Bevölkerung lebt in Riga und dessen Ballungsraum. Viele der Letten leben jedoch immer noch im Familienverbund auf großen Bauernhöfen. Das Leben auf den Höfen hat die lettische Küche stark geprägt. Dazu kamen deutsche, polnische, schwedische und russische Einflüsse, die in der Küche Lettlands Spuren hinterlassen haben. Auf den Höfen wurde und wird zu großen Teilen im Einklang mit den Jahreszeiten gegessen.
Auf den Familien-Bauernhöfen wird bis heute Landwirtschaft betrieben. Neben den Erträgen aus der Landwirtschaft bedienen sich lettische Köche gerne aus dem reichhaltigen Angebot ihrer Natur. Ein großer Teil des Landes ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Im Sommer gibt es in den ursprünglichen Wäldern eine große Auswahl an Beeren: Moltebeeren, Cranbeeren, Blaubeeren und Moosbeeren. Birkensaft ist eine beliebte sommerliche Erfrischung. Der Herbst bringt dann zahlreiche Pilzarten und Nüsse.
In Lettland spielt Fleisch eine nicht unerhebliche Rolle. Beliebt sind beispielsweise Schweinesülze und Erbsen mit geräuchertem Speck. Milchprodukte nehmen in lettischen Mahlzeiten einen zentralen Stellenwert ein. Es gibt keine Mahlzeit ohne Rugušpiens (eine Art Sauermilch), Sahne oder selbst hergestellten Käse. Brot ist für Letten sehr kostbar und es gibt einige Traditionen, die sich um Brot ranken. An der Küste wird viel Seefisch gegessen.
In der traditionellen Küche wird zurückhaltend gewürzt. Dafür sind lettische Gerichte eher gehaltvoll. Viele Rigaer Restaurants haben die klassischen Gerichte nun aufgegriffen und in zeitgenössische Varianten umgewandelt. Zudem ist Riga bekannt für Schokolade und feine Pralinen, die dort hergestellt werden.
