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Regenerieren tut gut – Worauf es nach dem Wettkampf ankommt

Ein Glas Sekt für die tolle Platzierung? Besser nicht, wenn der nächste Wettkampf bald bevorsteht. Nach der Anstrengung ist jetzt erst mal Erholung angesagt. Hier erhalten Sie Tipps, wie Sie den erschöpften Körper schnell wieder zu neuen Kräften bringen.


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Irmingard Dexheimer

Diplom-Ökotrophologin (Ernährungs­wissenschaftlerin)
27. Juli 2015
Bild: (c) Herbert Dazo / pixelio.de

Flüssigkeitsverluste ausgleichen

Nach einem Wettkampf ist es wichtig, die entstandenen Flüssigkeits- und Mineralstoffverluste auszugleichen, die entleerten Kohlenhydratspeicher, sprich die Glykogenvorräte, wieder aufzufüllen und die Reparatur von Mikroverletzungen in den Muskeln zu fördern. Als Durstlöscher sind vor allem Getränke mit reichlich Kalium, Magnesium und Kohlenhydraten zu empfehlen, zum Beispiel Obstsaftschorlen, magnesiumreiches Mineralwasser mit Apfel-, Orangen- oder Traubensaft gemischt, oder entsprechende Elektrolytgetränke.

Genug getrunken? Ein Blick auf die Waage gibt Auskunft darüber, ob die Flüssigkeitsverluste bereits ausreichend ausgeglichen sind und das übliche Körpergewicht wieder erreicht wurde. Um Alkohol machen Sportler am besten einen Bogen, ebenso um fettreiche Kost. Denn beides führt zu einer deutlichen Verzögerung der Regeneration.

 

Kohlenhydratspeicher auffüllen

Die effektivste Einlagerung von Glykogen in die Muskulatur lässt sich in den ersten zwei Stunden nach der Belastung feststellen. Deshalb ist es ratsam, eine kleine Mahlzeit mit 400 bis 500 Kilokalorien und 60 bis 70prozentigem Kohlenhydratanteil so bald wie möglich nach dem Wettkampf einzunehmen. Der Anteil an Eiweiß sollte bei der ersten Hauptmahlzeit 15 Prozent betragen, damit genug "Reparaturmaterial" für etwaige muskuläre Verschleißerscheinungen oder Verletzungen zur Verfügung steht.

 

Regenerieren braucht seine Zeit

Und gut zu wissen: Voraussetzung für die Wiederbelastbarkeit nach einem anstrengenden Wettkampf ist der Wechsel von der katabolen (abbauenden) Stoffwechsellage in die anabole (aufbauende). Jede vorzeitige Wiederbelastung bei noch katabolem Stoffwechsel verlängert die Erholungsphase. Einen Einblick über den zeitlichen Verlauf der Regeneration gibt die angefügte Übersicht. Bei den Zeitangaben handelt es sich um Durchschnittswerte.

 

Die Regenerationsphase im zeitlichen Ablauf

Zeit nach dem WettkampfWas ist passiert?
4 bis 6 MinutenDie muskulären Energie-Speicher (Kreatinphosphat) sind vollständig aufgefüllt.
20 MinutenHerzschlagfrequenz und Blutdruck haben sich wieder normalisiert.
20 bis 30 MinutenDie Unterzuckerung hat sich gegeben.
30 MinutenDer Säure-Basen-Haushalt ist wieder im Gleichgewicht.
60 MinutenDie starke Hemmung der Proteinbildung in der beanspruchten Muskulatur legt sich.
90 MinutenDie katabole Stoffwechsellage schlägt in die anabole um.
2 StundenDie ermüdete Muskulatur fängt an, sich zu erholen.
6 Stunden bis 1 TagDer Flüssigkeitshaushalt kommt zum Ausgleich.
1 TagDie Vorräte an Leberglykogen sind wieder angelegt.
2 bis 7 TageDas Muskelglykogen ist in der beanspruchten Muskulatur wieder aufgefüllt.
3 bis 4 TageDie verminderte Immunabwehr ist wieder hergestellt.
3 bis 5 TageDie muskulären Fettreserven sind wieder angelegt.
3 bis 10 TageDie Regeneration in belastungsgeschädigten Muskelfasern ist abgeschlossen.

 

Modifiziert nach: Neumann, Georg (2003): Ernährung im Sport, Aachen, Meyer & Meyer Verlag




Bildquellen von oben nach unten: (c) Herbert Dazo / pixelio.de, (c) Anita Winkler / pixelio.de, (c) vierdrie / sxc.hu, (c) PetraBork / pixelio.de, (c) Halina Zaremba / pixelio.de, (c) dlritter / sxc.hu, (c) Mario Alberto Magallanes Trejo / sxc.hu, (c) klenova / clipdealer.com, (c) Sara Niederberger / mediasana, (c) Sara Niederberger / mediasana, (c) Testbild / clipdealer.com, (c) kozzi / clipdealer.com, (c) convisum / clipdealer.com