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L-Carnitin – essentiell für den Energiestoffwechsel

Der menschliche Körper kann L-Carnitin selbst herstellen. Der überwiegende Teil wird jedoch über die Nahrung aufgenommen.


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Manuela Bier

Master of Science (Ernährungs­wissenschaftlerin)
28. Dezember 2021
Bild: (c) charlesknox / clipdealer.com

Was ist L-Carnitin?

Der Name dieser Eiweißverbindung, L-Carnitin, stammt aus dem Lateinischen und wird von dem Wort carnis (lat.: Fleisch) abgeleitet. L-Carnitin ist eine vitaminähnliche Substanz, die im menschlichen Körper aus den beiden Aminosäuren Lysin und Methionin synthetisiert wird. Dies geschieht unter Mitwirkung von Eisen, Vitamin C, Vitamin B6 (Pyridoxin) und Vitamin B3 (Niacin). Das körpereigene Carnitin ist wesentlich an der Energiegewinnung aus Fettsäuren beteiligt.

 

Bedeutung und Vorkommen

Erstmals entdeckten russische Forscher zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Muskelfleisch von Säugetieren eine Substanz, die für die Muskelfunktionen notwendig war. Diese Substanz nannten sie Carnitin.

Hauptsächlich wird L-Carnitin über Fleischwaren aufgenommen: Große Mengen befinden sich in rotem Fleisch, insbesondere in Schaf- und Lammfleisch. Geflügelfleisch hingegen weist weniger Carnitin auf, während vegetarische Lebensmittel wenig oder gar kein L-Carnitin enthalten. Bei einer Mischkost werden 100 bis 300mg L-Carnitin am Tag durch die Nahrung aufgenommen.

Der Gesamtbestand an L-Carnitin im Körper beträgt etwa 20 bis 25 Gramm. L-Carnitin ist hauptsächlich an dem Transport von Fettsäuren in die "Kraftwerke" des Körpers, den Mitochondrien, beteiligt. Daher ist der Anteil in Geweben mit einem hohen Fettsäuremetabolismus besonders hoch.

 

Ein Schlankheitsmittel?

Die vitaminähnliche Substanz ist auch als Nahrungsergänzungsmittel auf dem Markt. Beworben werden die Kapseln und das Pulver meist damit, dass L-Carnitin angeblich die Fettverbrennung steigert. Zahlreiche Präparate sind im Handel. Sie werden als leistungssteigernde Mittel für Sportler und "Fettverbrenner" zur Unterstützung von Diäten beworben.

Allerdings müssen die Hersteller diese Wirkungen nicht durch randomisierte (zufallsmethodische) klinische Studien belegen. Die Behauptung, dass durch einen gesteigerten Fettstoffwechsel der Muskulaturaufbau beschleunigt und Fettzellen schneller reduziert werden, kann daher nicht aufrechterhalten werden. Die wenigen unabhängigen Untersuchungen haben bisher widersprüchliche Ergebnisse geliefert. Eine Überdosierung durch eine regelmäßige Einnahme von Carnitin kann zu Übelkeit und Verdauungsproblemen führen.




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