Haferflocken in Wasser zu einem Brei aufzukochen, hat in Schottland eine lange Tradition: Hafer ist sehr robust und lieferte verlässlichere Ernteergebnisse als andere Getreidesorten. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde der Porridge deshalb besonders in Arbeiterfamilien zu einem festen Bestandteil des Speiseplans. Schließlich verbreitete er sich über ganz Großbritannien und wurde zum britischen Nationalgericht, das heute auch in vielen anderen Ländern der Welt sehr beliebt ist.
Obwohl die Zutatenliste simpel erscheint, gibt es viele unterschiedliche Vorstellungen vom perfekten "Haferschleim". So können als Grundlage zum Beispiel kernige oder zarte Haferflocken dienen. Als Flüssigkeit kommen entweder Wasser, Milch, Sojadrink oder eine Mischung in Frage. Die Haferflocken werden dann im Milch-Wasser-Gemisch unter Rühren bis zur gewünschten Konsistenz gekocht. Auch hier gibt es unterschiedliche Vorlieben, die von dünnflüssig über cremig bis klebrig-dickflüssig reichen.
Während in Schottland meist nur etwas Salz hinzugefügt wird, wird Porridge in Deutschland oder England mit Zucker gesüßt. Je nach Geschmack können noch Obst, Beeren, Nüsse, Samen oder Zimt und Vanille hinzugefügt werden.
In Deutschland ist "Haferschleim" häufig nur als altes Hausmittel bei Magen-Darm-Verstimmung bekannt und tatsächlich wirken die Ballaststoffe im Hafer beruhigend auf die Verdauung. Dabei hat der Porridge aber viel mehr zu bieten, denn Haferflocken sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Aufgrund der vielfältigen Variationsmöglichkeiten verdient er es, regelmäßig den Frühstückstisch zu bereichern.