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Lichtmess – altes Brauchtum neu entdeckt

Zu Lichtmess am 2. Februar ist es eine ganze Stunde länger hell. Die gute Nachricht: Der Frühling steckt schon in den Startlöchern. Wenn das kein Grund zum Feiern ist!


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Irmingard Dexheimer

Diplom-Ökotrophologin (Ernährungs­wissenschaftlerin)
28. Dezember 2021
Bild: (c) elvinphoto / clipdealer.com

Ein Lichtblick

Ab Wintersonnenwende werden die Nächte wieder kürzer und die Tage länger – nach einer bayerischen Bauernregel zu Weihnachten um einen Mückenschritt, zu Neujahr um einen Hahnentritt und zu Dreikönig schon um einen "Hirschensprung". Zum Abendessen, das die Menschen auf den Bauernhöfen sehr früh einnahmen, war es am 2. Februar endlich wieder hell: "An Lichtmess bei Tag ess", hieß die Devise. An diesem Tag flog auch der Christbaum aus der guten Stube.

 

Zahl- und Wandertag

Im Bauernkalender markierte Lichtmess einen wichtigen Wendepunkt – das neue Wirtschaftsjahr begann. Die Bauern stellten ihre winterlichen Arbeiten ein und auch die Bäuerinnen zog es ab jetzt nach draußen. An Lichtmess bekamen die Dienstboten ihren Jahreslohn ausbezahlt und einige Tage frei, verlängerten per Handschlag den Arbeitsvertrag oder suchten sich auf den sogenannten Schlenklmärkten einen neuen Dienstherrn. "Schlenkl" bedeutet so viel wie Wechsel.

Natürlich wurde an diesem Tag gut gespeist, Pfannkuchen oder Küchlein waren typisch. Landete der Pfannkuchen beim Wenden wieder in der Pfanne, so brachte das Jahr reichlich finanziellen Segen.

 

Wetterregeln zu Lichtmess

"Wenn´s an Lichtmess stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit", heißt es in einer alten Bauernregel. Dagegen "Ist´s an Lichtmess hell und rein, wird ein langer Winter sein". Nur für passionierte Schifahrer eine frohe Botschaft ist dieser Spruch: "Lichtmess im Klee – Ostern im Schnee".

 

Lichtmess heute

Auch heute noch gibt es in vielen Kirchen Messen, Kerzenweihe und Lichterprozessionen und an einigen Orten wie Erlangen sogar Lichtmess-Märkte. Im Erzgebirgischen Zwönitz erwartet die Besucher ein Festprogramm, bei dem Schlag 18 Uhr auf dem Marktplatz die Lichter des Tannenbaums gelöscht werden. Anschließend servieren die Gaststätten den traditionellen Hirsebrei mit Riesenbratwurst.




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