Mit ihren knorrigen, oftmals krumm gewachsenen Ästen und den halbrunden Blätterdächern sind sie aus der Silhouette mediterraner Landschaften nicht wegzudenken: Olivenbaumhaine.
Der Eindruck biblischer Erhabenheit ist durchaus zutreffend: Ein Olivenbaum benötigt viel Zeit zum Wachsen, kann dann jedoch mehrere hundert Jahre alt werden. Als Nutzpflanze wird er seit dem vierten Jahrhundert vor Christus kultiviert.
Wirtschaftlich betrachtet fällt die Gewinnung von Olivenöl am stärksten ins Gewicht. Wenig verwunderlich, denn in kaum einem mediterranen Gericht oder Salat fehlt dieses an den Vitaminen E und K so reiche Öl.
Auch die Kosmetikindustrie hat das alte Schönheitsmittel wiederentdeckt: In der Antike wusste man die pflegende Wirkung von Olivenöl auf Haut und Haar zu schätzen.
Die Früchte werden als Nahrungsmittel direkt in den Handel gebracht. Eingelegte Oliven sind entweder grün oder schwarz. Entscheidend für das Farbspektrum ist ihr Reifegrad bei der Ernte: Die unreifen Steinfrüchte sind zart grün, die reifen schwarz-violett.
Bereits die alten Römer legten grüne, unreif gepflückte Oliven in Salzlake ein, um ihnen die Bitterstoffe zu entziehen und die Konsistenz des Fruchtfleisches zu verbessern. Dieses Verfahren wird noch heute angewandt, und oft wird die Lake durch Zugabe von Kräutern oder Knoblauch als Marinade weiter verfeinert. Ein beliebtes Fingerfood sind auch mit Paprika, Chili oder Mandeln gefüllte Oliven.
In religiösen und mythischen Schriften fungieren Oliven- bzw. Ölzweige oft als Friedenszeichen. Als "Urform" der Medaille krönte ein Ölkranz den Sieger bei den Olympischen Spielen der Antike.
Auf der Flagge der Vereinten Nationen (UNO), die am 26. Juni ihre Gründung feiern, umrahmen zwei Olivenzweige die Erdkugel. Diese symbolisieren so das größte Anliegen der Organisation, den Weltfrieden.
