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Von verrückten Hühnern und goldenem Gelege

Das Huhn ist sprichwörtlich in aller Munde: Die deutsche Sprache schenkt dem Federvieh ungewöhlich große Beachtung.


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Irmingard Dexheimer

Diplom-Ökotrophologin (Ernährungs­wissenschaftlerin)
28. Dezember 2021
Bild: (c) BirgitH / pixelio.de

Wer war zuerst da, die Henne oder das Ei?

Bereits die Philosophen in der Antike beschäftigten sich mit dieser existentiellen Frage. Im übertragenen Sinn ist die Frage eine beliebte Redensart. Sie stellt sich, wenn viele miteinander verkettete Ereignisse vorliegen, aber die Ursache nicht mehr zu ermitteln ist.

 

Von verrückten Hühnern und goldenen Eiern

"Verrücktes Huhn" ist eine vergleichsweise harmlose Schelte. Weitaus ärger trifft es den, der das Huhn schlachtet, das ihm goldene Eier legt. Denn damit sägt er selbst den Ast ab, auf dem er sitzt.

"Wer alles haben möchte, muss alles oft verlieren", heißt es in der Fabel des französischen Schriftstellers La Fontaine über "Die Henne mit den goldenen Eiern": Ein Mann besaß ein Huhn, das ihm täglich ein goldenes Ei legte. Da er glaubte, im Huhn sei ein ganzer Schatz zu holen, tötete er es. Er fand nichts und brachte sich selbst um sein schönstes Gut.

Wer mit jemandem ein Hühnchen zu rupfen hat, will ihn wegen einer unschönen Sache zur Rede stellen. Von einer "Henne mit Sporen" sollte man allerdings besser die Hände lassen. Hierbei handelt es sich um ein durchtriebenes Frauenzimmer.

 

Hühnersuppe für die Seele

Wenn jemand da sitzt, als ob ihm die Hühner das Brot gefressen hätten, so ist er niedergeschlagen, ratlos und sieht womöglich auch noch aus wie ein krankes Hühnchen. Schlimm, wenn kein Hahn danach kräht und sich liebevoll sorgt. Da hilft dann nur eines: Sich eine Hühnersuppe für die Seele zu gönnen und mit den Hühnern zu Bett zu gehen, sprich sich mit Sonnenuntergang schlafen zu legen, zu relaxen und wieder aufzutanken.

 

Rezept-Tipp

  • Ein frisches, schön fleischiges Hühnchen – am besten ein Brathähnchen – in einem Liter kaltem Wasser zum Kochen bringen; etwas Salz, ein Lorbeerblatt und ein paar Pfefferkörner zugeben und ein bis zwei Stunden bei sanfter Hitze zugedeckt gar köcheln lassen.
  • Eine Möhre, eine Lauchstange, etwas Sellerie und eine Petersilienwurzel putzen, kleinschneiden und mitgaren.
  • Sobald das Fleisch weich ist, herausheben, von Knochen und Haut lösen und portionieren. Die Brühe durchseihen, Fleisch wieder dazugeben und abschmecken.
  • Für den Vorrat portionsweise einfrieren oder mit gegarten Erbsen und frischer Petersilie bestreut sofort genießen.

Übrigens: Hühnersuppe lindert nachweislich Entzündungsprozesse und mildert wirksam die typischen Symptome eines grippalen Infekts – gut also für Körper und Seele!




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