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Eine ganz besondere Beziehung: Carotinoide und das Fett

Carotinoide sind wertvolle Pflanzeninhaltsstoffe, die vorbeugend gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs wirken. Sie können besser vom Körper aufgenommen werden, wenn sie Teil einer fetthaltigen Mahlzeit sind.


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Ingeborg Fischer-Ghavami

Diplom-Ökotrophologin (Ernährungs­wissenschaftlerin)
1. Dezember 2014
Bild: (c) Helene Souza / pixelio.de

Hilfreiche Farbenvielfalt

Sie stecken beispielsweise in Karotten oder Paprika: Rote, gelbe und grüne Farbstoffe, die im Körper verschiedene Schutzfunktionen entfalten. Gemeint sind die Carotinoide, zu denen auch das Beta-Carotin gehört. Sie schützen den Körper vor aggressiven Sauerstoffverbindungen und verringern auf diese Weise das Risiko für Herz- und Gefäß-Erkrankungen. Auch eine Krebs vorbeugende Wirkung wird diesen Substanzen zugesprochen.

 

Fett steigert die Bioverfügbarkeit mancher Vitalstoffe

Dabei kommt es nicht nur darauf an, wie viele Carotinoide in der Nahrung enthalten sind, denn ihre positive Wirkung können nur diejenigen Substanzen entfalten, die tatsächlich vom Körper aufgenommen werden. Werden Salate oder Gemüsegerichte mit einer bestimmten Menge Fett verzehrt, sind auch die fettlöslichen Carotinoide besser verfügbar. Fachleute sprechen dann von einer besseren "Bioverfügbarkeit". Eine Untersuchung amerikanischer Wissenschaftler zeigte, dass die Aufnahme von Carotinoiden vom Fettgehalt der Nahrung abhängig ist.

 

Studie belegt den Zusammenhang

Die Teilnehmer verzehrten einen Salat aus verschiedenen Gemüsesorten. Dazu erhielten sie im Abstand von zwei Wochen und in zufälliger Reihenfolge ein Dressing a) ohne Fett, b) mit sechs Gramm und c) 28 Gramm Rapsöl. Nach dem Verzehr bestimmten die Mediziner anhand von Blutproben die Menge der aufgenommenen Carotinoide. Nach dem Genuss eines Salats mit einem Dressing ohne Öl fanden die Wissenschaftler nur sehr geringe Mengen der gelben und roten Farbstoffe im Blut. Je höher der Fettgehalt der Salatsauce, desto besser war die Verfügbarkeit für den menschlichen Körper. Günstig ist, wenn wertvolle pflanzliche Öle als Salatöle verwendet werden: insbesondere Raps-, Oliven-, Soja- und Walnussöl eignen sich gut. Dabei ist ein Esslöffel Öl für eine Salat- oder Gemüseportion ein gutes Maß.

Wer nicht direkt zum Gemüse oder Obst Fett verzehrt, braucht sich dennoch keine Sorgen zu machen: nimmt der Körper im Rahmen von zwei Stunden Fett auf, beispielsweise durch die Sauce zu den Kartoffeln, werden auch durch dieses Fett die Carotinoide besser aufgenommen.

 

Fachliteratur: M. J. Brown et al. Carotenoid bioavailability is higher from salads ingested with full-fat than with fat-reduced salad dressings as measured with electrochemical detection. Am J Clin Nutr, Aug 2004; 80: 396-403




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