Stroopwafels – holländische Sirupwaffeln

Die erstaunliche Geschichte des niederländischen Gebäcks: Aus einer ursprünglichen Resteverwertung wurde ein kulinarischer Exportschlager.


Hanna Ritter, Diplom-Ökotrophologin (Ernährungs­wissenschaftlerin)
www.bewusst-essen.net, 28. Dezember 2021


Rund und himmlisch lecker

Das typische Muster, das die Sirupwaffeln ziert, wurde schon auf Waffeleisen der Wikingerzeit gefunden. Die ersten Sirupwaffeln sollen 1810 oder 1837 erstmals in Gouda hergestellt worden sein. Damals entstanden sie aus Keksresten von Backblechen. Je zwei Kekse wurden mit einer Schicht aus Karamellsirup zusammen gefügt. Denn: ohne die Karamellschicht wären die Plätzchen sehr schnell wieder zu Krümeln zerfallen.

Die zarte und zugleich mürbe Konsistenz des Gebäcks machten es schlagartig berühmt. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts soll es bis zu 100 verschiedene Rezepturen gegeben haben. Natürlich war schnell klar, dass das Backwerk rasch den Siegeszug durch ganz Holland antreten würde – und die Eroberung machte vor der Landesgrenze nicht Halt. Die Sirupwaffeln gehören heute zu den am häufigsten exportierten Spezialitäten in Holland.

Neben Tulpenzwiebeln bilden sie das Lieblingsmitbringsel von Touristen. Leider schaffen es nicht alle Waffeln nach Hause, sondern landen vorher im Magen der Reisegäste: Man kann dieser Leckerei auch nur schwer widerstehen!

 

Klassisch mit Rautenmuster

Die typische Sirupwaffel hat ca. 10 cm Durchmesser und verfügt über das typische Rautenmuster. Beliebt sind die Waffeln aus traditioneller Herstellung, die man an Marktständen zu kaufen bekommt. Aber auch im Supermarkt wird man fündig. Hier erhält man neben der klassischen Größe auch kleinere Varianten oder Kekse der gleichen Art.

 

Genuss zur Kaffeezeit

Eigentlich kann man die Waffeln zu jeder Zeit genießen; besonders gut jedoch schmecken sie zum Nachmittagskaffee. Kenner legen die Waffel auf eine Tasse heißen Tee oder Kaffee und warten ein wenig. Der aufsteigende Dampf erwärmt das Gebäck, wodurch der Karamellgeschmack noch besser zu Tage tritt. Mit einem Toaster kann man übrigens den gleichen Effekt erzielen.