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Eine Prise Nordafrika – Ras el-Hanout

Ras el-Hanout, was übersetzt "Kopf des Ladens" bedeutet, ist eine Gewürzmischung, die ursprünglich aus den Maghreb-Staaten Tunesien, Marokko und Algerien stammt. Dort wird sie als universelles Würzmittel eingesetzt. Die Übersetzung impliziert, dass das Wissen um Mengenverhältnis und genaue Zusammensetzung nur dem erfahrenen Würzmeister bekannt ist.


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Sara Niederberger

Bachelor of Science (Ernährungs­wissenschaftlerin)
28. Dezember 2021
Bild: (c) barmalini / clipdealer.com

Gehütet wie ein Schatz

Es gibt jedoch nicht das eine Ras el-Hanout – die Zusammensetzung ist bei jedem Händler individuell: Jeder versucht, seine Mischung besonders außergewöhnlich zu gestalten, um so die Konkurrenz zu übertrumpfen. Oft wird die Rezeptur sogar wie ein Schatz gehütet und es kann passieren, dass neugierige Touristen auf dem Gewürzbasar beim Nachfragen vom Stand verscheucht werden.

 

Bunte Mischung

Die orientalische Gewürzsinfonie beinhaltet zwischen 25 und 30 einzelne Gewürze: Besonders großzügig kommen meist Nelke, Kreuzkümmel und Zimt zum Einsatz. Verfeinert und abgerundet wird das Ganze mit scharfen Komponenten wie Chili, Pfeffer und Ingwer sowie Koriander, Kardamom, Piment und Lorbeer. Auch Lavendel, Rose, Anis, Kümmel und Muskat kommen hinzu. Gerade diese aromatische Vielfalt bewirkt den orientalischen, leicht floralen Geschmack, welcher vor allem einen süß-fruchtigen und zugleich kräftig-würzigen Charakter besitzt. Je nach Dosierung der einzelnen Komponenten sind die Geschmacksrichtungen scharf, süß und bitter mehr oder weniger stark ausgeprägt.

 

In der Küche

Vor allem Reis- oder Couscousgerichte werden mit der orientalischen Gewürzkomposition verfeinert. Aber auch Eintöpfe, Gerichte mit Fleisch, Gemüse oder Hirse sowie Joghurt- oder Frischkäsedips profitieren von der Aromenvielfalt. In der deutschen Küche können Kartoffelgerichte oder Linseneintöpfe sowie sämtliche Gemüsepfannen durch den Einsatz von Ras el-Hanout einen orientalischen Touch erhalten.

Für die Dosierung gibt es verschiedene Möglichkeiten: zum Couscous wird die Mischung direkt gegeben, bei der Zubereitung von Reis in einem Teebeutel mitgekocht. Rührt man die Mischung vor der Zugabe in etwas warmer Flüssigkeit an und gibt sie in den letzten fünf bis zehn Minuten zum Gericht, verteilt sie sich gleichmäßig und verbrennt nicht. Je nachdem, wie stark das Ras el-Hanout ist, können immer wieder neue Aromen entdeckt und erschmeckt werden.




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