Nürnberger Lebkuchen und Rostbratwürste, Schwäbische Spätzle und Maultaschen, Allgäuer Emmentaler oder Lübecker Marzipan sind nicht nur in Deutschland bekannt. Auch in den Nachbarländern und sogar in Übersee sind diese traditionellen Spezialitäten sehr gefragt. Um Herkunft und Tradition dieser Lebensmittel zu fördern und zu schützen, hat die Europäische Union in den 1990er Jahren drei Gütezeichen eingeführt:
Mindestens einer der drei Produktionsschritte – Erzeugung, Verarbeitung oder Herstellung – muss in dem genannten Gebiet erfolgen.
Beispiele: Rheinischer Zuckerrübensirup, Schwäbische Spätzle, Frankfurter Grüne Sauce, Bornheimer Spargel, Nürnberger Rostbratwürste, Lübecker Marzipan, Schwäbische Maultaschen, Dresdner Christstollen, Schwarzwälder Schinken u.v.m.
Alle drei Produktionsschritte (Erzeugung, Verarbeitung und Herstellung) müssen in der genannten Region nach festgelegten Verfahren stattfinden.
Beispiele: Allgäuer Emmentaler, Allgäuer Bergkäse, Altenburger Ziegenkäse
Bei diesen Lebensmitteln stammt die Milch aus dem im Namen angegebenen Gebiet. Auch die Weiterverarbeitung bis zum fertigen Käse erfolgt dort.
Die Zusammensetzung des Produktes beruht auf alter Tradition oder die Verfahren zur Herstellung und/oder Verarbeitung sind traditionellen Ursprungs.
Beispiele: Mozzarella, Serrano-Schinken, Pizza Napoletana
Lebensmittel, die dieses Siegel tragen, können an jedem beliebigen Ort produziert werden, vorausgesetzt die vorgegebenen Rezepturen bzw. Verfahren werden eingehalten.
Beim Genuss der Lebensmittel möchte sich der Verbraucher mit einer bestimmten Region identifizieren oder einer Tradition folgen. Das Essen wird zum Vergnügen, weil Erinnerungen an Urlaube oder Ausflüge aufkommen. Auch die Gewissheit für guten Geschmack und gleichbleibende Qualität sind von Bedeutung.