Kreatin wurde im Jahr 1998 vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) als legales Nahrungsergänzungsmittel zugelassen und ist bis heute einer der populärsten Wirkstoffe bei Sportlerinnen und Sportlern in aller Welt. Es ist eine im Körper vorkommende organische Säure, die aus den Eiweißbaustoffen (Aminosäuren) Arginin, Glycin und Methionin besteht. Der Bedarf von täglich zwei bis vier Gramm wird zur Hälfte durch Eigenproduktion und zur Hälfte aus eiweißreicher Nahrung gedeckt.
Kreatin wird in den Muskeln gespeichert und unterstützt in Form von Kreatinphosphat die Energieversorgung bei kurzzeitigen Belastungen. Eine zusätzliche Aufnahme soll eine Erhöhung der Muskelmasse und -kraft sowie eine verbesserte Regeneration ermöglichen. Wissenschaftlich nachgewiesen sind diese Wirkungen allerdings nicht. Die Zunahme der Muskelmasse beruht beispielsweise schon allein auf der vermehrten Wassereinlagerung im Muskel durch Kreatin.
Eine erhöhte Leistungsfähigkeit durch Kreatin ist nur bei Kurzbelastungen wie Bodybuilding, Gewichtheben oder Sprint zu erwarten. Doch brauchen Sportler überhaupt eine künstliche Kreatinzufuhr? Wissenschaftler der Deutschen Sporthochschule Köln sind skeptisch und betonen: Mithilfe einer ausgewogenen Ernährung und der körpereigenen Produktion wird die Aminosäure normalerweise ausreichend bereitgestellt.
Grundsätzlich werden 98 Prozent des per Nahrungsergänzung aufgenommenen Kreatins wieder über die Niere ausgeschieden, was bei entsprechenden Mengen belastend wirken kann. Falls Sie sich dennoch für eine regelmäßige Kreatinzufuhr entschieden haben, achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung und einen angepassten Trainingsaufbau. So lassen sich unerwünschte Nebenwirkungen wie Durchfall, Übelkeit und Muskelkrämpfe einschränken. Lassen Sie zudem regelmäßig Ihre Nieren- und Leberwerte durch einen Arzt checken.