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Paprika & Chili – Gemüse des Jahres 2015/16

Marconi purple, Wiener Calvill oder doch lieber Brazilian Starfish? Die biologische Vielfalt von Paprika und Chili fasziniert: Geschätzt gibt es über 3.000 Sorten weltweit.


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Irmingard Dexheimer

Diplom-Ökotrophologin (Ernährungs­wissenschaftlerin)
28. Dezember 2021
Bild: (c) kozzi / clipdealer.com

"And the winner is ..."

Der "Pflanzen-Oscar" geht dieses Jahr an Paprika und Chili aus der Gattung Capsicum. Die Begründung der Jury: Nach Ankunft von Christoph Kolumbus 1492 in Amerika eroberte das vielseitige Gemüse innerhalb kürzester Zeit fast alle Kontinente. Über Jahrhunderte wurden weltweit Paprika- und Chilipflanzen vermehrt und dabei beeindruckend viele neue Sorten durch Kreuzung und Auslese geschaffen – ohne Patente und Gentechnik. Damit entstand biologische Vielfalt und eine Kulturleistung von gesellschaftlichem Wert, so der Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt (VEN).

 

Sorten über Sorten

Gewürzpaprika und Chili gibt es in vielen Farben, Formen und Größen. Besonders interessant und erhaltenswert sind alte Sorten.

  • Hinter Marconi purple verbirgt sich eine auffallende Schönheit. Mit ihren schwarzen Früchten verbreitet die italienische Gemüsepaprikasorte im unreifen Zustand besonderen Zauber. Reif überzeugen ihre roten, langgestreckten, spitzen Früchte mit fruchtig-süßem Aroma.
  • Die reifen, kugelrunden, bis zu zehn Zentimeter großen Früchte von Wiener Calvill, einer alten, vermutlich ursprünglich ungarischen Sorte, leuchten rot und weisen dickwandiges Fruchtfleisch auf.
  • Die Sorte Lila Paprika durchläuft ein ganzes Farbspektrum – von unreif cremefarben über violett, dann gelb-orange mit lila Streifen bis zuletzt reif rot.
  • Brazilian Starfish (Seesternchili) besticht durch seine flachrunde, gerippte Form und bringt es auf einer Skala von 1 bis 10 auf Schärfegrad 7.
  • Vorsicht: Die höchste Stufe und damit eine flammende Schärfe liefern die ein Zentimeter großen, roten Früchte von Birdeye (Vogelaugenchili).

 

Gärtnerglück

Laut VEN eignen sich alle Sorten sehr gut für die Kultur in Kübeln, Balkonkästen oder kleinen Gärten. Auch wer keinen großen Garten hat, kann so zur Erhaltung der biologischen Vielfalt von Paprika- und Chilisorten beitragen. Sogar auf sonnigen Fensterbänken lassen sich die bunten Früchte heranziehen und ernten.




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