Portionsgrößen – wieviel darf auf den Teller?

Menschen essen häufig zu viel, weil sie Portionsgrößen falsch einschätzen. Dies zeigen Experimente eines internationalen Forscherteams. Doch welche Mengen sind richtig?


Irmingard Dexheimer, Diplom-Ökotrophologin (Ernährungs­wissenschaftlerin)
www.bewusst-essen.net, 28. Dezember 2021


Wachsende Portionen

Ob XXL-Drinks, Riesen-Schokoladentafeln, Familienpackungen oder auch Restaurantessen – die Portionen sind in den letzten fünfzehn Jahren immer größer geworden. Studien belegen, dass unser Gehirn sehr schlecht darin ist, Veränderungen von Portionsgrößen richtig einzuschätzen. Eine Verdoppelung von Portionen nehmen wir nur als 50 bis 70 Prozent größer wahr.

Gesundheitsbewusste Menschen haben eine höhere Trefferquote, wenn das Angebot besonders verlockend und gleichzeitig ungesund erscheint. Dieser Umstand, so die Experten, sollte für die Ernährungsaufklärung genutzt werden.

Tricks helfen, das Auge zu überlisten: Kleine Teller beispielsweise lassen Portionen größer wirken. Und lieber nicht zu viel auf einmal auf den Teller häufen, besser noch einen Nachschlag nehmen. Denn was einmal auf den Teller liegt, wandert in den Mund – egal wie groß die Portion ist und der Appetit vorher war. Nicht das Sättigungsgefühl lässt uns laut einer amerikanischen Untersuchung die Mahlzeit beenden, sondern der Anblick des leeren Tellers.

 

Hand als Maß

Doch wie groß darf eine Portion sein? Die aid-Ernährungspyramide veranschaulicht dies auf genial einfache Weise. Sie setzt die eigene Hand als Messhilfe ein. Ob kleine Kinder-, zierliche Frauen- oder kräftige Männerhände – für jeden ist sie das richtige Maß. Jeweils eine Hand entspricht einer Portion, bei einigen Ausnahmen auch zwei Hände voll. Die aid-Ernährungspyramide empfiehlt jeden Tag

Das Schöne daran: Wer sich nach diesem Schema ernährt, isst automatisch ausgewogen!