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Bucheckern – Schätze des Waldes

In manchen Jahren ist der Waldboden übersät mit den kleinen, etwas stacheligen braunen Früchten. Gesammelte Bucheckern können ihren Weg jedoch nicht nur an den Basteltisch finden, sondern auch in die Küche.


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Anneke Schülein

Master of Science (Haushalts­wissenschaftlerin)
28. Dezember 2021
Bild: (c) Schubbel / clipdealer.com

Alle fünf Jahre

Eine Rotbuche ist erst im stolzen Alter von 40 bis 60 Jahren soweit, dass sie Früchte trägt. Und auch dann hat sie nur alle fünf Jahre von September bis Oktober eine solche Fülle von Bucheckern, dass der Förster von einer "Vollmast" spricht. Der Begriff entstand, als es auf den Dörfern noch freilaufende Schweine gab. Diese wurden im Herbst zur Mast in den Buchenwald getrieben und konnten sich dort in Eckern-reichen Jahren satt fressen.

 

Mit Bedacht

In der menschlichen Ernährung haben Bucheckern oftmals in Krisen- und Kriegszeiten eine Rolle gespielt. Beispielsweise wurde in vielen Gegenden Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg ein nahrhaftes Öl aus Bucheckern gepresst. Auch als Kaffeeersatz kamen sie zum Einsatz.

In der Buchecker sind neben wertvollen Ölen, zahlreichen Mineralstoffen und Spurenelementen auch verschiedene Alkaloide (Stickstoffverbindungen) enthalten. Diese können in höheren Dosen – ab ca. 50 rohen Bucheckern – Bauchweh und Übelkeit verursachen. Ein kurzes Anrösten der Eckern in einer Pfanne lässt die Stoffe wirkungslos werden – und bringt zusätzlich ein schönes Aroma!

 

In der Herbstküche

Bucheckern müssen zunächst geschält werden. Dies ist etwas mühsam. Die Schalen lassen sich einfacher lösen, wenn die Eckern mit Hülle kurz über einem Feuer (so wie Esskastanien) geröstet werden.

Gemahlene Eckern lassen sich, kombiniert mit anderen Mehlen, sehr gut zu Kuchen, Brot oder Kleingebäck verarbeiten. Eine echte Besonderheit ist zum Beispiel ein Biskuit mit gehackten gerösteten Bucheckern, gefüllt mit Birnensahne. Sie schmecken aber auch gut geröstet über Gemüse gestreut als Beilage zu einem deftigen Herbstgericht.




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