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Sotschi, Stör und Schaschlik

Am 7. Februar starten in Sotschi die XXII. Olympischen Winterspiele. Grund genug, auf kulinarische Entdeckungsreise zu gehen und die Deckel der südrussischen Kochtöpfe zu lüften.


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Irmingard Dexheimer

Diplom-Ökotrophologin (Ernährungs­wissenschaftlerin)
28. Dezember 2021
Bild: (c) Lizard / clipdealer.com

Winterspiele in subtropischem Klima?

In Sotschi wiegen sich Palmen im Wind und laden lange Sandstrände entlang am Schwarzen Meer zum Flanieren ein. Von Schnee keine Spur. Doch dahinter ragen die Berge des Kaukasusgebirges auf, in dessen Höhenlagen es laut Meteorologen Schnee genug geben wird. Gute Voraussetzungen also für sportliche Aktivitäten, egal ob im Sommer oder Winter.

Wen Pistenschwünge hungrig machen, den lädt die kaukasische Küche mit ihrem bunten Mix aus georgischen, abchasischen und nordkaukasischen Gerichten zum Zugreifen ein. Dazu verführen russische und ukrainische Spezialitäten zu einer Kostprobe.

Fischliebhaber treffen den Tisch üppig gedeckt an – fangfrische Fische von der Schwarzmeerküste oder aus den Gebirgsbächen des Kaukasus stehen reichlich zur Auswahl. Gebratene, wilde Forellen gelten als eine Delikatesse. Dazu finden sich Stör, Lachs, Schwarzmeerscholle und Zander auf der Speisekarte.

 

Könige der kaukasischen Küche

Charco heißt der georgische Rindfleischtopf, der auch hier gerne auf den Tisch kommt. Neben Fleisch enthält er Reis, Lorbeer, Petersilienwurzeln und Walnüsse. Seine interessante würzige Note erhält er durch Safran, Bockshornklee, Koriander, Rosenpaprika, Zimt, Tqemali-Sauce und frische Kräuter. Tqemali-Sauce besteht aus einer Pflaumenart und lässt sich mit Granatapfelsaft ersetzen.

Borschtsch, die berühmte, russische Rote-Bete-Suppe, auf der ein Klecks Smetana (Sauerrahm) nicht fehlen darf, soll ursprünglich in Ukraine und Südrussland beheimatet sein.

Lust auf Salat? Wie wäre es mit Svekla, dem delikaten Salat aus Roter Bete und Walnüssen. Oder mit Stolicnyj, dem traditionellen Salat aus Rind- oder Hühnerfleisch, Kartoffeln, Erbsen, Eiern, Gurken, Mayonnaise oder Sauerrahm? Die opulent gedeckte Vorspeisentafel bietet eine Vielzahl von kleinen Appetitanregern, sogenannte Sakuska, wie Hering, Sprotten, Räucherlachs, Gurken, Tomaten, eingelegte Gemüse und Salate.

 

Frisch auf die Hand

Piroggen als russisches Nationalgericht gehören auch hier zu den Rennern. Die Teigtaschen werden mit allem gefüllt, was Küche und Vorratskeller hergeben, mit gehacktem Fleisch, mit Weißkohl und Eiern, mit Fisch oder mit Äpfeln und Waldbeeren. Auch Chatschapuri, die georgischen Teigtaschen mit Käse, finden hier reißenden Absatz. Für schnelle Energien sorgen Rosinen, Nüsse und Gelee-Konfekt mit Nüssen und getrockneten Früchten, die auf der Straße verkauft werden.

Überall in Sotschi wird das Nationalgetränk Kwas serviert, das per Gärung gewonnen wird. Den vitaminreichen Durstlöscher gibt es in zahlreichen Variationen – als Brotkvas, aber auch mit Honig, Obst und Beeren. Das beliebte Getränk soll die Darmflora positiv beeinflussen.




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