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Raclette – Käsespezialität aus dem Wallis

In der kalten Jahreszeit ist das Raclette als gemütliches, geselliges Essen nicht mehr wegzudenken. Vor allem zu Weihnachten und an Silvester hat dieses beliebte Essen Hochsaison. Dabei ist die Entstehung des Raclettes wohl dem Zufall zu verdanken.


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Ursula Heid

Diplom-Ingenieurin (Haushalts- und Ernährungs­technik)
28. Dezember 2021
Bild: (c) mrsnstudio / clipdealer.com

Die Geburtsstunde des Raclettes

Die Legende besagt, dass ein Walliser Senner sein aus Brot und Käse bestehendes Abendessen am Kamin zurechtgelegt hatte und kurz stehen ließ. Als er wiederkam, war der Käse angeschmolzen und auf das Brot getropft. Der mutige Senner probierte – und es schmeckte. Am nächsten Tag legte er den ganzen Laib Käse vor das Feuer, schabte den geschmolzenen Käse ab und gönnte sich eine "Gschwellte" (Pellkartoffel) und ein Stück Bündnerfleisch dazu. Angeblich soll Wilhelm Tell schon 1291 das köstliche Gericht, damals noch unter dem Namen "Bratchäs", genossen haben.

Der Name Raclette leitet sich übrigens aus dem Französischen ab – "racler" heißt schaben.

 

Das klassische Raclette

Ein Raclette-Abend war ursprünglich ein geselliger Anlass am Feuer. Zum Essen gehörte das Holzsammeln, Feuer anzünden und das Warten auf die richtige Glut. Der Raclette-Koch war auch für das Feuer zuständig. Er kümmerte sich um die richtige Glut und versorgte die Gäste mit dem geschmolzenen Käse. Eine schweißtreibende Arbeit.

 

Der richtige Käse

Außer dem schweizerischen finden wir in den Käsetheken auch französischen und deutschen Raclette-Käse. Gemeinsam sind allen Sorten die guten Schmelzeigenschaften. Sie unterscheiden sich jedoch in Geschmack, Cremigkeit und auch im Preis. Grundsätzlich kann jeder Käse verwendet werden, aber nur Raclette-Käse entfaltet geschmolzen seinen besonderen Geschmack.

 

Die "richtigen" Beilagen

Ursprünglich gab es zum Raclette, wie bei unserem mutigen Senner, nur Pellkartoffeln und gerauchten Schinken. Mit der Einführung der Pfännchengeräte in den 1970er Jahren konnte die Beilagenliste erweitert werden. So sind Gemüse oder auch Fleischstückchen, die auf den Deckplatten der Geräte gegrillt werden, oder auch Salate nicht mehr wegzudenken.

Als Getränk empfiehlt sich ein trockener Weißwein. Echte Kenner schwören allerdings auf Schwarztee, der mit seinen Gerbstoffen für die bessere Bekömmlichkeit des Käses sorgt.




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