Die kleinen Köstlichkeiten, ob herzhaft oder süß, werden dem Restaurantbesucher vor der eigentlichen Vorspeise im Rahmen eines Menüs angeboten. Sie stehen nicht auf der Menükarte und werden dem Gast gratis serviert. Die moderne Küche bevorzugt häufig ganz spezielle Probierlöffel oder besonders kleine Teller, auf denen die Amuse Gueule angerichtet werden. Sie sollen den Appetit anregen, das Warten auf das Essen verkürzen und den Gaumen auf die bevorstehenden Speisen einstimmen.
Aus dem Französischen übersetzt bedeutet Amuse Gueule Gaumenfreude oder Appetithäppchen und ist in Frankreich bis heute die gebräuchlichste Bezeichnung für diese kleinen Leckereien. Die wörtliche Übersetzung für gueule ist Maul. In feineren Kreisen wurde daher das etwas vulgär klingende Wort durch das vornehmere bouche ersetzt. Bouche heißt übersetzt Mund. Die deutsche Übersetzung lautet "Gruß aus der Küche".
Mit dem Amuse Gueule stellen Köche ihre Kochkunst unter Beweis. Es wird nicht nur irgendein Häppchen angeboten; die Appetitanreger werden mühevoll hergerichtet und kunstvoll dekoriert. Schließlich sollen sie zeigen, was den Gast bei den nächsten Gängen erwartet und die Kreativität der Küche widerspiegeln. Dabei wird allerdings meist auf die Zutaten verzichtet, die im späteren Menü Verwendung finden.
Ein Amuse Gueule muss nicht immer herzhaft sein, auch ein süßes Häppchen regt den Appetit für ein bevorstehendes Dîner an. Ob Lachs auf einer kleinen Scheibe Pumpernickel, gebackener Ziegenkäse mit Honig, gefüllte Teigtaschen, Gemüsequiche oder Rindercarpaccio mit Parmesan – der Phantasie des Kochs sind bei der Zubereitung keine Grenzen gesetzt.