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Bagels – Gebäck mit jüdischer Tradition

Fest, weich und knusprig zugleich – das zeichnet einen Bagel aus. Hartnäckig hält sich die Vermutung, das kreisrunde Gebäck mit dem Loch in der Mitte stamme aus Amerika. Tatsächlich liegt der Ursprung jedoch in der jüdschen Geschichte.


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Stefanie Maurer

Diplom-Ökotrophologin FH (Ernährungs­wissenschaftlerin)
28. Dezember 2021
Bild: (c) sil007 / clipdealer.com

Ein Pferdenarr als Namensgeber

Über den Entstehungsort des Bagels herrscht Uneinigkeit. So besagt eine Legende, dass der Bagel im Jahr 1683 in Wien zu Ehren des polnischen Königs Johann III Sobieskis durch einen jüdischen Bäcker erfunden wurde. Es heißt, der König sei ein großer Pferdeliebhaber gewesen. Entsprechend orientierte sich der Bäcker beim Formen seines Gebäckes an Hufeisen oder Steigbügeln. Die österreichische Bezeichnung für Hufeisen war seinerzeit "Beugal". Der Steigbügel wurde "Bi(a)gl" genannt. Daraus entstand schließlich die Bezeichnung "Bagel".

 

... oder das Brot jüdischer Händler

Eine andere Legende reicht in der Geschichte noch weiter zurück. Aufzeichnungen der jüdischen Gemeinde Krakaus belegen, dass der Bagel bereits im Jahre 1610 erwähnt wurde. Zu diesem Zeitpunkt seien die runden Teigprodukte jedoch wesentlich größer gewesen als die heute bekannte Version.

Eine weitere Erzählung geht ins 9. Jahrhundert zurück und beruft sich auf die Tatsache, dass viele Juden in Osteuropa als Händler ihren Unterhalt verdienten und somit häufig unterwegs waren. Die jüdischen Religionsgesetze besagen, dass vor dem Essen von Brot die Hände gewaschen sowie ein Segensspruch vorgetragen werden soll. Da die Teigmasse von Bagels – damals wie heute – vor dem Backen gekocht wurde, verloren sie dadurch die Einordnung in die Warengruppe "Brot", so die Sage. Somit konnten sie ohne vorheriges Händewaschen auch unterwegs genossen werden, wenn kein Wasser vefügbar war.

 

Bagels im New York Style

Heute sind Bagels vor allem in ihrer amerikanischen Zubereitungsform bekannt und gelten in den USA – vor allem in New York – als kulinarische Highlights. Sie werden aus einem Teig aus Weizenmehl, Wasser, Hefe, Malz und Salz hergestellt. Nach mehrstündiger Kühlung wird die Teigmasse zu Ringen geformt, kurz in Wasser gekocht und schließlich gebacken. Das Kühlstellen des Teiges verzögert die Gärung der Hefe. Somit wird der Geschmack intensiviert und die Krustenbildung erhöht.

Andere Varianten bestehen aus Roggenmehl, Sesam, Mohn, Rosinen oder Zimt. Der klassische Belag besteht aus "cream cheese and lox" – neben Frischkäse und Lachs gibt es jedoch noch zahlreiche andere Füllungen, wie Käse, Eiersalat, aber auch süße Blaubeeren oder scharfe Jalapeños.




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