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Das traditionelle Pfingstmenü

50 Tage nach Ostern folgt das Pfingstfest. Es gilt als Ende der Winterzeit und wird häufig kombiniert mit Spaziergängen im Freien sowie Grillen mit Freunden und Familie. Traditionelle Bräuche zu Pfingsten werden heute kaum mehr zelebriert.


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Stefanie Maurer

Diplom-Ökotrophologin FH (Ernährungs­wissenschaftlerin)
28. Dezember 2021
Bild: (c) Angelina S. / pixelio.de

Von Pfingstochsen und gebratenen Tauben

Tatsächlich gibt es nur wenige kulinarische Pfingstbräuche. Am populärsten ist wohl die Tradition rund um den Pfingstochsen, an welcher bis ins 19. Jahrhundert hinein festgehalten wurde. Hierbei betrieb man mit den Tieren eine Art Hetzjagd durch die Straßen der Ortschaften bis hinaus auf die Weiden, gefolgt von der gesamten Bewohnerschaft. Der stärkste Ochse wurde schließlich als Pfingstochse getauft, mit Blumen und langen Bändern dekoriert und am Ende für den Mittagstisch geopfert.

Ein mittelalterlicher, kirchlicher Brauch geht auf das Verspeisen von gebratenen Tauben zurück. Die schwebenden Vögel galten als Verkörperung des unsichtbaren Schöpfergeistes und wurden – neben der Zubereitung als Festmahl – auch in Form einer hölzernen Figur an einem Seil zum Pfingstgottesdienst in der Kirche herab gelassen.

 

Pfingstliches Gebäck

Angelehnt an die symbolhafte Taube werden in Bayern zu Pfingsten die sogenannten Allgäuer-Brotvögel gegessen. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden die kleinen Gebäckstücke auch durch eine Luke im Dach in den Innenraum von Kirchen geworfen, um das Herabkommen des Heiligen Geistes zu symbolisieren. So werden neben Allgäuer-Brotvögeln zu Pfingsten auch Heiliggeist-Krapfen verspeist.

Ein weiteres traditionelles Backwerk ist die Pfingstbrezel. Der Brauch besagt, dass Kinder in der Nacht vor Pfingsten Huflattichblätter auslegten, auf denen sie am nächsten Morgen besagte Brezel fanden. Während diese sofort gegessen wurde, galt es, die Blätter für die Behandlung von Krankheiten zu trocknen.

 

Milch und Bier mit besonderer Bedeutung

Daneben wurde eine kulinarische Tradition von den Mägden der damaligen Bauernhöfe gepflegt. Sie kochten aus der Milch, die an Pfingsten gemolken wurde, eine Suppe mit Mandeln und Ei für die jungen Burschen.

Neben der "Pfingstmilch" existierte das "Pfingstbier". Hierbei handelte es sich jedoch nicht um ein Getränk, sondern um ein Dorffest, das am Pfingstmontag nach dem Kirchgang mit Essen, Trinken und Tanz begangen wurde.




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