Wer befürchtet, vom Verzehr von Mohn in einen Rauschzustand versetzt zu werden, liegt falsch, denn Mohn ist der ausgereifte Samen der Mohnpflanze. Reife Mohnsamen sind frei von Opiaten. Über die Herkunft wird noch diskutiert, jedoch gehört der Mohn zu den ältesten europäischen Kulturpflanzen.
In Deutschland gehört Mohn nicht unbedingt zu den gängigsten Gewürzen, anders in Österreich oder Israel. Auch in osteuropäischen Ländern ist Mohn eine beliebte Zutat. Am bekanntesten ist wohl der österreichische Germknödel mit Vanillesauce und Mohnhaube.
Die Verarbeitung von Mohn ist nicht sehr variantenreich. Entweder werden die Samen im Ganzen oder geschrotet verarbeitet. Bei der Schrotung ist anschließend auf rasche Weiterverarbeitung zu achten, da der hohe Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren ein schnelles Ranzigwerden begünstigt. Bei diesen Fettsäuren überwiegt die Linolsäure.
Aufgrund des hohen Fettanteils von etwa 50 Prozent wird aus Mohn auch ein feinaromatisches, nach Nüssen schmeckendes Öl gewonnen. Mohnöl kommt nur in der kalten Küche zur Anwendung, da es nicht über 170 Grad erhitzt werden sollte. Daher ist es eher als Nischenprodukt zu sehen.
Wer sich die Inhaltsstoffe einmal genauer ansieht, versteht, warum Mohn als "Dopingmittel" der Antike galt. Dieses Lebensmittel versorgt überdurchschnittlich mit folgenden Inhaltsstoffen: Vitamin B1, Niacin, Panthotensäure, Calcium, Eisen, Kupfer, Magnesium, Mangan, Phosphor und Zink.
Die Römer stellten für ihre Sportler Kuchen aus Mohn und Honig her, um sie gut mit Energie, Vitaminen und Mineralstoffen zu versorgen.