Ein Hauch von Süden – die Bitterorange

Die kleine, bittere Zitrusfrucht mit dem betörenden Duft überzeugt auch durch ihre vielseitigen Verarbeitungsmöglichkeiten.


Lydia Heigl, Diplom-Ingenieurin (Ernährung und Versorgungs­management)
www.bewusst-essen.net, 28. Dezember 2021


Die kleine Schwester der Orange

Die Bitterorange gehört zur Gattung der Zitrusfrüchte und fällt etwas kleiner aus als die gewöhnliche Orange. Auch die stark strukturierte, teilweise schrumpelige Haut der Bitterorangen unterscheidet sie von der größeren Verwandten.

 

Der Duft nach Urlaub

Der immergrüne Baum, der bis zu zehn Metern Höhe erreichen kann, weist eine große Baumkrone mit ovalen Blättern und weißen Blüten auf. Die Blätter des Baums verströmen durch Drüsen einen angenehmen Duft an die Umgebung.

Die Bitterorange ist auch unter dem Namen Sevilla-Orange bekannt und wird heute hauptsächlich aus dem Mittelmeerraum bezogen. Der Ursprung der Frucht ist nicht ganz eindeutig. Vermutlich entstand die Kreuzung zwischen Pampelmuse und Mandarine in China.

 

Backwunder

Bitterorangen weisen eine wesentlich dickere Schale als Orangen auf und die darin enthaltenen ätherischen Öle sind für den markanten bitteren, leicht süßen Geschmack verantwortlich. Die Schale wird meist zu Orangeat weiterverarbeitet, das durch Kandieren der Schalen entsteht.

 

Very British!

Die Frucht der Bitterorange ist sehr sauer und frisch kaum genießbar. Sie eignet sich jedoch hervorragend für die Herstellung von Orangenmarmelade. Gerade in England darf die Bitterorangen-Marmelade bei keiner tea time fehlen.

Das Fruchtmus wird hauptsächlich zur Herstellung von Getränken wie Limonaden und Likören verwendet. Auch die Parfümindustrie profitiert von der Frucht. Aus der Schale wird Bitterorangenöl gewonnen, aus dem sich wiederum verschiedene Duftkomponenten unterscheiden lassen.