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Hutzelbrot – eine süddeutsche Adventsspezialität

Zu kaum einer Jahreszeit wird so viel gebacken wie im Advent. Ein beliebtes Gebäck ist das Hutzelbrot, ein Früchtebrot, das neben anderen Trockenfrüchten "Hutzeln" (getrocknete Birnen) als wichtigste Zutat enthält.


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Ursula Heid

Diplom-Ingenieurin (Haushalts- und Ernährungs­technik)
28. Dezember 2021
Bild: (c) Schneider / clipdealer.com

Geschichte

Besonders in Süddeutschland und Österreich ist das Hutzel- oder Kletzenbrot aus der Vorweihnachtszeit nicht wegzudenken. Ursprünglich wurde normales Brot in der Adventszeit mit getrockneten Birnen gesüßt. Mit wachsendem Wohlstand und dem Import von Südfrüchten fanden auch andere getrocknete Früchte wie Pflaumen, Rosinen, Aprikosen, Feigen, Nüsse sowie Orangeat und Zitronat den Weg in die unterschiedlichsten Rezepte. Anfangs enthielt das Früchtebrot außer der Süße der getrockneten Früchte keinen weiteren Zucker.

 

Brauchtum

Backbeginn für das Früchtebrot war der 30. November, der Andreastag. In dieser Nacht begannen die sogenannten "Klöpfelnächte", im Zuge derer maskierte junge Männer nach einem Fruchtbarkeitsbrauch mit Gedichten um Gaben bettelten. Am Nikolaustag gehörte das Früchtebrot zur Festtagsspeise.

Am Heiligen Abend verteilte der Haushaltsvorstand das Früchtebrot. Auch das Gesinde bekam seinen Anteil und als Glücksbringer im Stall erhielten die Tiere es als "Maulgabe". Das Anschneiden des Früchtebrotes galt auch als Verlobungsbrauch. Frauen verschenkten die Endstücke an ihre Liebhaber – war die Schnittfläche glatt, war alles in Ordnung. Bei einer rauen Schnittkante war die Beziehung beendet.

 

Zubereitung

Bei der Herstellung von Kletzenbrot muss man sich nicht an genaue Rezepte halten. Die einfachste Variante ist, zunächst die gewünschten Trockenfrüchte über Nacht einzuweichen. Dann werden Stiele und Kerne entfernt und die Früchte zerkleinert. Zusammen mit der Einweichflüssigkeit werden die Früchte mit einem Brotteig verknetet. Der Brotteig kann mit Nüssen und Gewürzen wie Zimt, Nelken oder Piment verfeinert werden. Wer es ein wenig süßer mag, kann auch Zucker zugeben.

Dann wird die Masse zu kleinen Laiben geformt oder in eine Kastenform gefüllt. Eine Stunde gehen lassen (der Brotteig enthält normalerweise Hefe) und ab in den Ofen. Nach etwa einer Stunde Backzeit ist das Früchtebrot fertig.




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