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Pistazie – harte Schale, weicher Kern

Pistazien gehören zu den ältesten blühenden Kulturpflanzen und werden hierzulande besonders als Knabberei geschätzt. Im 10. Jahrhundert vor Christus galt die Frucht als so wertvoll, dass sie den Königshäusern vorbehalten war.


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Claudia Zok

Diplom-Ökotrophologin (Ernährungs­wissenschaftlerin)
28. Dezember 2021
Bild: (c) Rennekamp / pixelio.de

Botanische Zuordnung

Die Pistazie ist eine Steinfrucht und bildet zusammen mit Mandel und Kokosnuss, aber auch mit Aprikose, Pflaume und Kirsche eine Familie. Unterschieden wird innerhalb der Steinfrüchte, ob Fruchtfleisch oder Kerne zum Verzehr geeignet sind. Botanisch gesehen ist die Pistazie daher keine Nuss, auch wenn sie im allgemeinen Sprachgebrauch häufig den Nüssen zugeordnet wird.

 

Aussehen und Ernte

Die Früchte des Pistazienbaumes präsentieren sich zunächst mit einer grünen, fleischigen Schale, die sich bis zur Vollreife rötlich färbt. Darunter befindet sich der Kern mit seiner dicken, hellbraunen Schale. Kurz vor der Ernte platzt diese harte Schale auf und legt den Kern teilweise frei.

Die Früchte werden mit mechanischen Maschinen vom Baum geschüttelt und aufgefangen. Anschließend müssen sie schnell gewaschen und wieder getrocknet werden, um ihre Qualität zu erhalten. Die Ernte erfolgt im September mit schwankenden Erträgen. Auf ein Jahr mit starken Erträgen folgt meist ein Jahr mit geringerer Ausbeute.

 

Reich an wertvollen Inhaltsstoffen

Die Pistazie zeichnet sich durch einen hohen Gehalt an Ballaststoffen, Eiweißen, Vitaminen (Thiamin, Folsäure, Vitamine E und B6) und Mineralstoffen wie Calcium, Phosphor, Kalium und Magnesium aus.

Der Fettgehalt der Pistazie ist zwar sehr hoch, durch die große Menge an einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren, handelt es sich aber um ernährungsphysiologisch sehr wertvolle Fette.

 

Vielfältig in der Verwendung

Pistazien werden im Handel geröstet, gesalzen, mit oder ohne Schale angeboten und sind ein beliebter Snack für zwischendurch. Aber auch beim Kochen oder Backen finden sie zunehmend mehr Verwendung. Ungesalzene Pistazien verfeinern Kuchen oder Gebäck und die Süßwarenindustrie verarbeitet sie in Speiseeis oder Pralinen.

Ihr unverwechselbarer Geschmack harmoniert ebenso gut mit herzhaften Fleischgerichten. Sehr bekannt ist die Mortadella mit Pistazie.

 

Eine Frucht fürs Königshaus

Eine Legende besagt, dass die Königin von Saba im 10. Jahrhundert v. Chr. dem einfachen Volk den privaten Anbau und den Verzehr von Pistazien verbot. Sie empfand die Frucht als so wertvoll, dass nur Königshäuser von ihr essen durften.




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