Pfeil nach links Drucker-Symbol Brief-Symbol Pfeil nach rechts

Datteln – Süßes von der Palme

Ob pur zum Naschen, als Praline veredelt oder als exotische Zutat zu pikanten Gerichten: Datteln zaubern einen Hauch von Orient auf unsere Teller.


Pfeil nach links Drucker-Symbol Brief-Symbol Pfeil nach rechts

Irmingard Dexheimer

Diplom-Ökotrophologin (Ernährungs­wissenschaftlerin)
28. Dezember 2021
Bild: (c) Uwe Kortengraeber / pixelio.de

Oasen-Wunder

Dattelpalmen, so in der bildhaften Sprache arabischer Dichter, wollen ihre Füße in den Fluten des Wassers, ihr Haupt aber im Feuer der Sonne baden. Diese Eigenschaften machen sie zur perfekten Pflanze in den Oasen der Wüsten und Halbwüsten. Ihre Wurzeln reichen bis zu sechs Meter ins Grundwasser. Fehlt dieses, müssen sie bewässert werden. Dabei darf es sogar Meerwasser sein: Dattelpalmen zeichnen sich durch eine große Toleranz gegenüber Salzwasser oder salzigen Böden aus.

In Sachen Nachhaltigkeit bekommen die genügsamen Pflanzen eine Eins mit Stern: Sie bewahren den fruchtbaren Boden der Oasen vor Erosion und schützen als Schattenspender und Windfang die Gewächse, die zu ihren Füßen wachsen und die Wüstenbewohner ernähren.

 

Erhabene Vielfalt

Dattelpalmen werden über 30 Meter hoch. Ihr charakteristischer Schopf besteht aus 30 bis 40 bis zu vier Meter langen Fiederblättern. An jedem der länglichen, rispenähnlichen Blütenstände entwickeln sich etwa 200 Beeren, wie die länglich-ovalen Früchte botanisch korrekt heißen. Dattelpalmen werden etwa 200 Jahre alt, die höchsten Erträge liefern sie zwischen dem 40. und 80. Jahr.

Weltweit sind rund 1500 Sorten bekannt. Unter den Besten: die goldgelben, dünnschaligen Deglet Nour mit nougatähnlichem Geschmack und die Berber-Datteln, hellbraune, sehr weichfleischige Früchte, die zu Recht die Bezeichnung Königs-Datteln tragen.

 

Eine der ältesten Kulturpflanzen

Bildliche Darstellungen von Dattelpalmen um 6000 vor Christus belegen dies. Manche Forscher vermuten die afro-asiatische Trockenzone von Marokko bis Pakistan als Ursprungsgebiet, andere die Region um den Golf von Persien. Bis Ende des 19. Jahrhunderts gab es sie nur in der "Alten Welt", heute wachsen sie auch in Amerika und Australien. Frisch sind Datteln nicht lange haltbar. Sie kommen von Oktober bis Januar meist aus Israel und unterliegen einer durchgehenden Kühlkette, die erst kurz vor dem Verkauf der Früchte an den Konsumenten endet. Da frische Datteln schnell verderben, möglichst rasch genießen.

Getrocknete Datteln sind bei uns ganzjährig zu haben. Hauptverkaufszeit ist Dezember. Am besten kühl und bei nicht zu hoher Luftfeuchtigkeit aufbewahren.

 

Symbol für Gerechtigkeit

Ob Islam, Juden- oder Christentum – in allen drei Glaubensrichtungen ist die Dattelpalme von Bedeutung. Ihre gefiederten Blätter spielen eine große Rolle beim jüdischen Laubhüttenfest. Das biblische Jericho hieß wegen seiner großen Dattelhaine auch Palmenstadt. Richterin Debora, eine Gestalt der hebräischen Bibel, sprach unter schattigen Dattelpalmen ihre Urteile, weshalb die Dattelpalme auch als Sinnbild für Gerechtigkeit steht. Und Prophet Mohammed empfahl, das Fastenbrechen während des Ramadans mit einer Dattel einzuleiten.




Bildquellen von oben nach unten: (c) Uwe Kortengraeber / pixelio.de, (c) M.v.S./Scheherazade / pixelio.de, (c) Camera Obscura / pixelio.de, (c) Benjamin Klack / pixelio.de, (c) TeQui / clipdealer.com, (c) suprun.vitaly / clipdealer.com, (c) ro18ger / pixelio.de, (c) knipseline / pixelio.de, (c) detailfoto / clipdealer.com, (c) rupaghosh / clipdealer.com, (c) espana-elke / pixelio.de, (c) Testbild / clipdealer.com, (c) kozzi / clipdealer.com, (c) convisum / clipdealer.com