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Zwischen Couch-Potato und Fitnesswahn

Raus aus den Puschen, rein in die Sport- und Freizeitschuhe! Doch aufgepasst: In der richtigen Dosis trainieren heißt die Devise, damit das "Medikament Sport" optimal wirken kann.


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Irmingard Dexheimer

Diplom-Ökotrophologin (Ernährungs­wissenschaftlerin)
28. Dezember 2021
Bild: (c) stefanschurr / clipdealer.com

Genetisch in der Steinzeit

Wir müssen uns darüber klar werden, dass wir genetisch immer noch komplett in der Steinzeit sind, sich unser Lebensstil aber massiv verändert hat. Genetisch sind wir auf täglich 10 bis 12 Stunden Bewegung ausgerichtet. Während dieses Pensum für unsere Vorfahren vor 100.000 Jahren normal und überlebensnotwendig war, ist es aktuell bei vielen Berufstätigen auf spärliche 12 bis 15 Minuten geschrumpft.

 

Fitte immer im Vorteil

Bewegungsmangel führt nicht nur zu Herz-Kreislauf- und Stoffwechsel-Erkrankungen, sondern hat auch ungünstige Auswirkungen auf Muskulatur, Knochenbau, Psyche und kognitive Fähigkeiten. Ob schlank oder leicht übergewichtig – immer haben Fitte die entscheidenden gesundheitlichen Vorteile.

Es gibt kaum ein Organ, das nicht durch Sport positiv beeinflusst wird. Selbst ein durch Bewegungsmangel bereits geschädigtes Organ kann von mehr Bewegung profitieren.

Lust auf ein neues, aktives Leben? "In jeder Phase des Lebens können Sie noch einsteigen", machen Sportmediziner "Bewegungsmuffeln" Mut.

 

Sport – eine Frage der Dosierung

Eine Untersuchung an männlichen 40-50 Jahre alten Teilnehmern des Boston-Marathons ergab erschreckende Befunde: Die Läufer, die weniger als 60 Kilometer pro Woche trainiert hatten, wiesen häufig erhöhte Herzenzyme wie nach einem Infarkt im Frühstadium auf. Dazu stellten die Wissenschaftler Fehlfunktionen des Herzens fest. Ein Ärzteteam um Prof. Predel forschte weiter und kam beim Köln-Marathon zum Ergebnis: Wenn Läufer vorher ein ausreichendes Trainingsprogramm absolvieren, so dass sie ohne Überbelastung ins Ziel kommen, treten diese Probleme nicht auf.

 

Fazit

Sport muss sein, aber nur im gesundheitsorientierten Sinne, und wenn er durch mehr Alltagsbewegung unterstützt wird. Tipps für mehr Bewegung:Jede Woche

  • vier bis fünf Stunden stramm gehen
  • zur Arbeit aufs Rad schwingen
  • Freiräume auf Bahnhöfen und Flughäfen, aber auch in der eigenen Wohnung oder am Arbeitsplatz, zur Bewegung nutzen, etwa Treppen statt Lift und Rolltreppen nehmen
  • kleine Einkäufe zu Fuß erledigen




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