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Festliche Gebäcke im Advent

In keiner anderen Jahreszeit wird so viel gebacken wie im Advent. Zu den Klassikern gehören Plätzchen, Lebkuchen und Stollen. Jede Familie hat ihre Lieblingsrezepte. Auch regional gibt es besondere Spezialitäten.


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Hanna Ritter

Diplom-Ökotrophologin (Ernährungs­wissenschaftlerin)
23. Juni 2014
Bild: (c) molka / clipdealer.com

Advent

Ursprünglich bezeichnete die Adventszeit eine Fastenzeit von 40 Tagen zwischen dem 11. November und dem 6. Januar. Die vier Adventssonntage wurden erst von Papst Gregor festgelegt. Sie sollten die 4.000-jährige Wartezeit nach christlicher Rechnung symbolisieren.

 

Stollen

Der Stollen, oder auch Christ-Stollen, ist wohl eines der traditionsreichsten Weihnachtsgebäcke. Die Form des Gebäcks soll an das in Windeln gewickelte Christkind erinnern. Der erste urkundlich erwähnte Stollen war ein Geschenk für den Bischof Heinrich in Naumburg im Jahr 1329. Stollen waren zu dieser Zeit sehr magere Backwerke anlässlich des Advents-Fastens: Weder Butter noch Milch waren bei der Zubereitung erlaubt.

Hergestellt wurde der Teig aus Wasser, Hafer und Rüböl, so dass der Geschmack zu wünschen übrigließ. 1491 wurde das Butterverbot aufgehoben. Für die Verwendung von Butter musste dann allerdings Buße gezahlt werden. In Dresden werden Stollen erst 1474 urkundlich erwähnt. Zudem wurde in Sachsen der Stollen mit Früchten angereichert. So wurde aus der Fastenspeise ein reichhaltiges Festgebäck.

Stollen gibt es in verschiedenen Variationen: Mandelstollen, Butterstollen, Marzipanstollen, Mohnstollen, Nussstollen, Dresdner Stollen und Quarkstollen.

 

Lebkuchen

Der Geschmack von Lebkuchen zeichnet sich besonders durch Zutaten wie Honig und orientalische Gewürze aus. Zur Herstellung werden weder Hefe oder Backpulver verwendet sondern Hirschhornsalz oder Pottasche. Erfunden wurde der Lebkuchen in Belgien, das Rezept wanderte nach Aachen und wurde dort in Printen (eine besondere Art von Lebkuchen) abgewandelt. Die uns heute bekannten Lebkuchen stammen aus der Backstube fränkischer Kloster. Lebkuchen werden wegen ihrer langen Haltbarkeit besonders geschätzt. Nürnberger Lebkuchen sind die Stars unter den Lebkuchen. Es gibt sie in vielen Variationen: mit Schokoladenüberzug oder ohne, mal mit mehr, mal mit weniger Nüssen oder Mandeln.

Bei Kindern sehr beliebt sind aus Lebkuchenplatten hergestellte Häuser, die liebevoll mit Zuckerguss, Schokolade und Bonbons verziert werden.

 

Plätzchen

Plätzchen werden zur Weihnachtszeit hauptsächlich im Familienkreis gebacken. Zu den Plätzchen zählen Kleingebäcke wie Kekse, Konfekt und Makronen. Das Ausstechen von Mürbeteigplätzchen mit Formen und die anschließende aufwändige Verzierung sind bei Kindern dabei oft noch beliebter als deren Verzehr. Plätzchen kennt man seit dem 18. Jahrhundert: Bei den Kaffeekränzchen der gehobenen Gesellschaft wurden immer kleine Gebäckstücke gereicht. Da die Zutaten wie Zucker, Mandeln, Kakao und Gewürze sehr teuer waren, konnten sich nur die Wohlhabenden solche leisten. Als sie jedoch zu gängigen Grundnahrungsmitteln wurden, konnten die daraus gewonnenen kleinen Gebäckstücke zu besonderen Anlässen auch Einzug in die einfacheren Haushalte erhalten.




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